Anteil der Staatsausgaben am Bruttoinlandsprodukt vor/im Ersten Weltkrieg 1913-1918
Die Wirtschaft vor Kriegsbeginn
Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges florierten unter anderem die Volkswirtschaften von Großbritannien und des Deutschen Reiches. Seit dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 war es zu keiner größeren Auseinandersetzung auf dem europäischen Kontinent mehr gekommen, was gestärkte und ambitionierte Staaten hervorbrachte. Im Zuge des Imperialismus begann das Deutsche Reich ein Wettrüsten, insbesondere gegen Großbritannien und ihre Flotte. Russland und Österreich-Ungarn waren traditionell nicht so weit entwickelt wie ihre direkten europäischen Nachbarn und bereits vor dem Krieg wirtschaftlich angeschlagen. Auch die USA waren im Jahr 1913 noch weit von ihrer heutigen Weltmachtstellung entfernt und noch bei diversen europäischen Großmächten verschuldet.Kriegswirtschaft und Folgen
Die enormen wirtschaftlichen Belastungen trafen zunächst die schwächsten Staaten: Österreich-Ungarn und Russland waren beide nicht darauf vorbereitet, einen langen Krieg zu finanzieren und mit Ressourcen zu versorgen. Die dafür verfügbaren Reserven reichten nicht aus. Um dennoch die erforderlichen Mittel aufzubringen, mussten Mittel aus anderen Gesellschaftszweigen frei gemacht werden, was den sozialen Unfrieden, die Armut und den Mangel in diesen Staaten noch verstärkte. So führte dieser Mangel etwa zur russischen Revolution.Die USA wiederum traten erst 1917 in den Krieg ein und konnten bis dahin sehr lukrative Lieferungen an die Entente leisten. Dies befreite die USA nicht nur von den Verbindlichkeiten gegenüber den Europäern, sondern verkehrte diese sogar ins Gegenteil. Nach dem Krieg galten die USA als weitere Weltmacht, während das Deutsche Reich und die Nachfolgestaaten von Österreich-Ungarn schwere Reparationen zu tragen hatten.
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