Verluste in der zweiten Flandernschlacht im Ersten Weltkrieg 1915
Die zweite Flandernschlacht
Nach der verlorenen Schlacht an der Marne und der ergebnislosen ersten Flandernschlacht suchten beide Seiten eine Möglichkeit, die Stellungen der anderen Seite zu durchbrechen und so zu einem Bewegungskrieg zurückzufinden. Der Versuch der Entente erfolgte im Winter des Jahres 1915 in Form einer Großoffensive in der Champagne, was jedoch nur zu hohen Verlusten auf beiden Seiten führte. Auch der zweite Versuch im Herbst blieb erfolglos.Die Deutschen setzten -völkerrechtswidrig- stattdessen am 22. April 1915 auf eine neue Waffe: Giftgas. Genauer gesagt wurde Chlorgas eingesetzt, was bei Einatmen zur Verätzung der Lunge und zur Beschädigung der Schleimhäute führt. Ein Tod durch Chlorgas ist besonders qualvoll und die daraus resultierenden Verletzungen entsprechend schwer. Zwar vertrieb der erste Angriff die Verteidiger aus ihren vorderen Stellungen, ein Durchbruch konnte jedoch wieder nicht erzielt werden.
Giftgas im Ersten Weltkrieg
Nach dem deutschen Tabubruch in der zweiten Flandernschlacht setzten alle beteiligten Kriegsparteien in den folgenden Jahren mit unterschiedlicher Intensität Giftgas ein. Das übliche Vorgehen bestand darin, lange Metallrohre auf das Niemandsland zwischen den Gräben in Richtung der feindlichen Stellungen auszurichten, aus welchen der Kampfstoff dann herausgeleitet wurde. Der Wind spielte hierbei eine entscheidende Rolle: Zu schwacher Wind würde nicht ausreichen, um die feindlichen Gräben zu erreichen, zu starker würde das Gas zu früh verwehen und eine falsche Windrichtung würde das eigene Gas zu den eigenen Truppen zurücktreiben. Später wurden auch Gasgranaten und Bomben eingesetzt., welche von Geschützen oder Flugzeugen abgefeuert werden konnten.Nach dem Einsatz von Chlorgas kam es zu einer Art Wettrüsten von effektiveren Gasmasken und Gasen, welche wiederum diese Masken zersetzen konnten. Gasangriffe waren aufgrund der verheerenden körperlichen Schäden unter den Truppen besonders gefürchtet, gerade weil Mittel wie Unterstände hier kaum Schutz boten. Auch verseuchte das Gas das vorhandene Trinkwasser und konnte sich unter Umständen lange Zeit in der Luft oder dem Boden halten.
Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben.
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