Verluste in der Schlacht von Gallipoli im Ersten Weltkrieg 1915-1916
Die Planung von Gallipoli
Der Kriegseintritt des Osmanischen Reiches auf Seiten der Mittelmächte stellte eine ernstzunehmende Bedrohung für die Interessen der Entente im nahen Osten und im Mittelmeer dar: Russland konnte etwa nicht länger über die Meerenge der Dardanellen mit kriegswichtigem Nachschub versorgt werden. Zudem war der Suezkanal, der von entscheidender Bedeutung für den britischen Nachschub war, nun in Reichweite osmanischer Truppen.Der erste Lord der Admiralität, Winston Churchill, organisierte eine große Anlandung von Truppen auf der Halbinsel Gallipoli. Ziel war ein rascher Vormarsch und die Eroberung Istanbuls. Auf diese Weise wollte die Entente sowohl die Meerenge unter ihre Kontrolle bringen, als auch die Hauptstadt des Osmanischen Reiches erobern. Eine Landung mit Soldaten wurde für nötig befunden. Eine Flottenaktion sollte später scheitern.
Die Schlacht um Gallipoli
Auch die Schlacht um Gallipoli entwickelte sich sehr rasch zu einem Stellungskrieg nach dem Vorbild der Westfront. Zwar gelang es der Entente einige Kilometer aus den wichtigsten Landezonen vorzurücken, dieser Vormarsch wurde jedoch sehr schnell zum Erliegen gebracht. Durch wechselseitige Angriffe und Gegenangriffe stiegen die Verluste beider Seiten rasch an. Der damals noch unter dem Namen Mustafa Kemal bekannte Oberst der osmanischen Streitkräfte konnte an mehreren entscheidenden Stellen Durchbrüche der Truppen der Entente verhindern und machte sich rasch einen Namen in der Armee, was zum Rückzug der Entente von der Halbinsel beitrug.Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges würde der nach 1934 unter seinem Ehrennamen bekannte Kemal Atatürk in den folgenden Jahren den Aufbau der Demokratie in der Türkei maßgeblich voran bringen und von 1923 bis 1938 ihr Präsident werden. Die alliierte Niederlage bei Gallipoli führte unter anderem auch zu einem Regierungswechsel in Großbritannien, der Entlassung Winston Churchills und trug zum Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte bei.
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