Opfer des Kieler Matrosenaufstands im Ersten Weltkrieg 1918
Der Matrosenaufstand
Die Hafenstadt Kiel war einer der wichtigsten Stützpunkte der Kriegsmarine, welche ein letztes mal zu einer "Schlacht um die Ehre" auslaufen und die britische Flotte angreifen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war es allen Beteiligten bereits klar, dass der Krieg für das Deutsche Reich verloren war und viele Matrosen weigerten sich diese letzte und militärisch sinnlose Mission anzutreten. Seit der Skagerrakschlacht 1916 hatte die Kriegsmarine meist untätig vor Anker gelegen.Bereits in Wilhelmshafen war es zu ersten Befehlsverweigerungen gekommen. Das dritte Geschwader, der Hauptunruheherd, wurde nach Kiel verlegt und von dort aus griffen die Proteste um sich. In der Stadt bildeten sich nach mehreren Verhaftungen Arbeiter- und Soldatenräte und es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Kaisertreuen. Die Arbeiter und Matrosen forderten vor allem das Ende des Krieges und die Abdankung des Kaisers.
Die Novemberrevolution
Die Ereignisse in Kiel waren der entscheidende Funke beim Entflammen der Revolution. Der langjährige Krieg, die herrschenden sozialen Ungerechtigkeiten und die katastrophale Mangelversorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs waren mehr als genug Brennstoff dafür. In mehreren großen Städten des Reiches kam es zu Demonstrationen und nach dem Vorbild von Kiel bildeten sich im ganzen Land Arbeiter- und Soldatenräte. Um die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen wurde mittels einer "Revolution von oben" die Regierungsgewalt formell vollständig dem Parlament überstellt. Dies reichte den Deutschen jedoch nicht länger und die Proteste nahmen an Intensität sogar noch zu. Schließlich wurde vom Parlament ohne sein Wissen die Abdankung des Kaisers verkündet, was zu einer Welle der Entthronung von zahlreichen Fürsten im gesamten Reich führte. Am 09. November 1918 kam es letztlich zur Ausrufung der Republik.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.