Verluste in den Karpatenschlachten im Ersten Weltkrieg 1915
Gründe der Schlacht
In den Karpaten, einem Gebirge in Osteuropa, prallten die russischen und österreichisch-ungarischen Streitkräfte aufeinander. Zuvor war es den Russen gelungen die Mittelmächte aus Galizien zu vertreiben und in die Berge vorzurücken. Die wichtige Festung Przemysl wurde, mitsamt der 130.000 Mann starken habsburgischen Garnison, eingeschlossen und belagert. Die Russen wollten durch die Karpaten stoßen, um danach in der dahinter gelegenen ungarischen Tiefebene weiter zügig vorrücken zu können. Damit wäre ein großer Teil Österreich-Ungarns sehr verwundbar geworden und damit gleichzeitig auf die deutsche Südflanke in Polen in Gefahr. Die Habsburger indes versuchten nicht nur das verlorene Territorium zurück zu erobern, sondern auch die Festung Przemysl zu entsetzen. Diese hatte für die Mittelmächte eine starke nationale Bedeutung, ähnlich wie Verdun für die Franzosen.Verlauf und Folgen
Das steile und unwirkliche Terrain begünstige den Verteidiger ganz erheblich. Beide Kriegsparteien machten abwechselnd Boden gut und mussten sich dann wieder zurückfallen lassen. Der Stellungskrieg, wie er auch an der Westfront tobte, fand nun auch Einzug in den Bergen der Ostfront. Die Verluste auf beiden Seiten waren entsprechend hoch, da beide Fraktionen sich nach eigener Wahrnehmung in einer Offensive befanden. Beide Parteien prallten also mit voller Wucht aus ihren jeweiligen Vorwärtsbewegungen aufeinander.Die niedrigen Temperaturen und die schlechte Infrastruktur der Karpaten erhöhten die Verluste noch weiter: Es fehlte an Winterbekleidung für die kämpfenden Soldaten und Schätzungen zufolge starben mehr Soldaten durch Erfrierung und Hunger als durch Feindeinwirkung. Keine der beiden Seite konnte einen Vorteil erringen. Im Verlauf der Kampfhandlungen musste sich die Garnison in Przemysl irgendwann den Russen ergeben, jedoch mussten letztere sich -auch aufgrund der Niederlagen gegen das deutsche Heer- auf eigenes Gebiet zurückziehen.
Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben.
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