Verluste durch die Brussilow-Offensive im Ersten Weltkrieg 1916
Der Weg in die Offensive
Nach den Niederlagen gegen das Deutsche Reich bei Tannenberg und an den Masuren musste das Zarenreich weitere schwere Verluste in den Karpaten hinnehmen. Diese schweren Niederlagen überschatteten die wenigen russischen Siege, wie beispielsweise gegen das Osmanische Reich im Kaukasus. Die Stimmung im Land war aufgrund von großen sozialen Ungerechtigkeiten, mangelnder Versorgung und dem autoritären Führungsstil des Zaren bereits mehr als angespannt. Als Kaiser Nikolaus dann am 21. August 1915 entgegen dem Rat seiner Generäle selbst die Position des militärischen Oberbefehlshabers an sich nahm, wurden nun sämtliche Niederlagen direkt seiner Person zugeschrieben. Der Kaiser und seine Befehlshaber wussten, dass dringend ein Befreiungsschlag gegen die Mittelmächte erfolgen musste.Die Offensive
Der russische General Alexei Brussilow wurde mit der Durchführung einer großen Offensivoperation betraut und dafür mit den verbliebenen russischen Kräften und Ressourcen ausgestattet. Brussilow zog seine Lehren aus der vorherigen Offensive der Mittelmächte bei Gorlice und Tarnów und adaptierte ihre Taktiken. Ein kurzes, intensives Bombardement wurde durch direkte Angriffe der Infanterie abgelöst. Ziel der Angriffe waren vor allem die Truppen der Habsburger, welchen bereits wiederholt dieselben Fehler unterlaufen waren.Anfangs kam die Offensive sehr gut voran und überraschte die Truppen Österreich-Ungarns vollkommen. Zahlreiche Soldaten der Mittelmächte gingen ohne große Gegenwehr in Kriegsgefangenschaft. Erst die Verlegung deutscher Einheiten von der Westfront in die Kampfzone und der mangelnde Nachschub der russischen Armee brachte die Offensive zum Stehen. Taktisch zwar ein Sieg für die Russen wurde dieser Sieg jedoch zu einer Katastrophe in strategischer Hinsicht: Die Offensive hatte die letzten Reserven der russischen Armee aufgezehrt und beschleunigte so den Zerfall des Reiches.
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