Wahrberechtigte Bevölkerung und Wahlbeteiligung in Südafrika 1994
Bis in das Jahr 1994 waren nur rund drei Millionen Menschen in Südafrika wahlberechtigt. Erst in der Wahl im April waren neben weißen Bürgern auch alle anderen Ethnien des Staates zur Wahl zugelassen. Von den rund 23 Millionen offiziell Wahlberechtigten nahmen etwa 19 Millionen mit gültigen Stimmen an ihr teil. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 87 Prozent.
Den ersten freien Wahlen im Land gingen Jahrzehnte der Proteste und Demonstrationen voraus. Die Rassengesetze im Land (Apartheid) schlossen Minderheiten systematisch vom demokratischen Entscheidungsprozess aus und entrechteten diese. Erst enormer internationaler Druck ermöglichte einen Wandel in Südafrika, seitdem fanden regelmäßig demokratische Wahlen statt.
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Abwahl der National Party
In der ersten demokratischen Wahl in Südafrika im Jahr 1994 wurde Nelson Mandela nach jahrelanger Inhaftierung zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Die schwarze Mehrheit der Bevölkerung hatte seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht über ein Wahlrecht verfügt. Auf diese Weise war die weiße Minderheit in der Lage an der Macht zu bleiben. Die sonst von der weißen Bevölkerungsgruppe gewählte "National Party" wurde nach ununterbrochener Herrschaft ab 1948 erstmals in die Opposition verbannt.Den ersten freien Wahlen im Land gingen Jahrzehnte der Proteste und Demonstrationen voraus. Die Rassengesetze im Land (Apartheid) schlossen Minderheiten systematisch vom demokratischen Entscheidungsprozess aus und entrechteten diese. Erst enormer internationaler Druck ermöglichte einen Wandel in Südafrika, seitdem fanden regelmäßig demokratische Wahlen statt.
Apartheid
In Südafrika herrschte seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine weiße Minderheit über die vornehmlich schwarze Bevölkerung des Landes. Die Wurzeln hierfür lagen in der Kolonialgeschichte des Landes. Diese weiße Minderheit führte eine Reihe von strengen Rassegesetzen ein, welche eine legale Trennung der verschiedenen Ethnien voneinander vorsah. Diese Gesetzgebung erstreckte sich auf Dinge des Alltags, wie etwa die Ausweisung bestimmter Sitzplätze für Weiße und Schwarze oder spezielle Trinkbrunnen für die jeweilige Hautfarbe. Von diesen Regelungen waren auch ganze Berufsstände oder Wohngebiete betroffen, welche für Angehörige der schwarzen Bevölkerungsgruppe gesperrt waren. Auch das Wahlrecht lag nur bei der weißen Minderheit. Diese Zugehörigkeit der Rassen wurde von den Behörden bei der Geburt festgelegt und in amtlichen Dokumenten vermerkt. Aufrechterhalten wurde dieses System durch einen rigorosen Polizeistaat, welcher mit aller Härte gegen die zumeist friedlichen Proteste vorging. Die Regierung in Südafrika geriet in den 1970er Jahren zunehmend unter internationalen Druck und musste entsprechende Reformen einleiten.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.
