
Politische Parteien bilden den Grundstock eines demokratischen Systems, in denen relevante gesellschaftliche Thematiken diskutiert und artikuliert werden. Politische Forderungen von Wähler:innen oder von Mitgliedern einer Partei werden innerhalb einer Partei an Amtsträger:innen oder politische Institutionen gesammelt und weitergegeben. In einer parlamentarischen Demokratie benötigt es zudem stets persönliche Entscheidungsträger:innen, die in der Regel über Parteien das Interesse am politischen Diskurs finden und sich engagieren. Aus diesem Grund ist ein funktionierendes Parteiensystem für den Status der Demokratie von elementarer Bedeutung.
Größte Parteien in Deutschland und deren Zusammensetzung
Die politischen Parteien mit den größten Mitgliederzahlen sind die sogenannten Volksparteien der SPD und der Union aus CDU und CSU. In Anbetracht der einzelnen Parteien ist die SPD mit rund 394.000 Mitglieder im Jahr 2021 führend, danach folgt die CDU mit rund 384.000 Personen. Kommen jedoch die Mitglieder der bayerischen CSU zur Statistik hinzu, verfügen die Unionsparteien über eine Mitgliederzahl von rund 515.000. Die Parteien kämpfen seit Jahren mit sinkenden Mitgliederzahlen, die Gründe sind dabei äußerst unterschiedlich. In vielen öffentlichen Diskussion wird vermehrt das fehlende politische Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgeführt. Bei der Betrachtung der jüngeren Parteimitglieder unter 20 Jahren liegt der Anteil bei der FDP mit rund fünf Prozent aller Parteimitglieder am höchsten. Bei den großen Volksparteien SPD und CDU lag der Anteil der Parteimitglieder unter 20 Jahren bei einem Prozent. Den größten Frauenanteil der größten Parteien Deutschlands haben Grünen mit rund 42,3 Prozent.Parteien auf der Regierungsebene
Wichtigstes Ziel der meisten großen Parteien ist es, auf Länder- oder Bundesebene die Regierung zu stellen. Die derzeitige Bundesregierung wird von SPD, Grünen und FDP unter dem Bundeskanzler Olaf Scholz gestellt. Die drei Parteien schlossen sich als sogenannte Ampel-Koalition im Bundestag zusammen und stellen die Minister:innen im Bundeskabinett. Auch in den Bundesländern gibt es in der Regel Koalitionen. Lediglich im Saarland konnte die SPD die absolute Mehrheit erringen und regiert das Bundesland ohne Koalitionspartner. Die Koalitionsbündnisse sind nicht für die politischen Entscheidungen des Bundeslandes relevant, auch in den Entscheidungen des Bundesrats kann die Anzahl der Sitze einer Partei zur Zustimmung von Bundesgesetzen entscheidend sein.Finanzierung der Parteien
Neben staatlichen Mitteln und Mitgliedsbeiträgen gehören auch Spenden zu den Einnahmequellen der Parteien. Großspenden über 50.000 Euro müssen dem Bundestagspräsidenten unverzüglich gemeldet werden und werden daraufhin veröffentlicht. Parteispenden zwischen 10.000 und 50.000 Euro erscheinen erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung in den Rechenschaftsberichten der Parteien.Weitere Statistiken und Umfragen zu den im Bundestag vertretenen Parteien finden Sie hier: