Im Jahr 1989 siedelten laut westlichen Angaben rund 343.900 Bürger der DDR in die Bundesrepublik Deutschland über oder flüchteten, davon waren rund 102.000 Übersiedlungen genehmigt. Die Angaben der DDR zu den Übersiedlungszahlen fallen etwas geringer aus: Die DDR-Führung gab rund 203.000 Übersiedlungen an. In den Jahren seit Gründung der DDR war die Zahl der Übersiedlungen Schwankungen unterworfen. In den Gründungsjahren der DDR nach 1949 flohen stets über 100.000 Menschen, besonders hohe Zahlen wurden nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 registriert. Nach dem Bau der Mauer im Jahr 1961 sanken die Zahlen hingegen erheblich und stiegen erst kurz vor der Wende wieder an. Insgesamt siedelten rund vier Millionen Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik über, in den Anfangsjahren gab es im deutlich geringeren Maße auch umgekehrte Übersiedlungen.
Was waren die Gründe für die Übersiedlungen?
Die DDR war ein sozialistischer Staat mit Einparteienführung der Sozialistischen Einheitspartei (SED). Das System war von großer Unfreiheit geprägt, was insbesondere durch die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) bedingt war, welches die Bürger des Staates kontrollierte und überwachte - grundlegende Freiheitsrechte waren eingeschränkt. Dies führte, ebenso wie der durch verschiedene Faktoren – insbesondere aber die Mängel des sozialistischen und planwirtschaftlichen Systems – offenkundige Rückstand zur Bundesrepublik und einem Mangel an Gebrauchsgütern zu einem starken Abwanderungsdrang, wozu Anfangs auch getrennte Familien beitrugen.
Die Mauer als Instrument der Unterdrückung
Die Mauer wurde am 13. August 1961 von der Staatsführung der DDR errichtet um die massenhafte Flucht und Abwanderung der DDR-Bürger in die Bundesrepublik Deutschland zu verhindern - insgesamt mussten alleine in Berlin 140 Menschen den Versuch, die Berliner Mauer zu überwinden, mit dem Leben bezahlen. Die Berliner Mauer hatte eine Länge von rund 167,8 Kilometern, während die Gesamtlänge der Mauer 1.378 Kilometer betrug. Neben den Grenztruppen der DDR sorgten rund 55.000 Selbstschussanlagen, rund 3.000 Hunde und schätzungsweise 1,35 Millionen Minen für ein beinahe unpassierbares Hindernis.
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Übersiedlungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990
Merkmal
Übersiedlungen in BRD mit Flüchtlingen (westliche Angaben)
davon genehmigt
Übersiedlungen in BRD mit Flüchtlingen (DDR-Angaben)
* Laut Quelle handelt es sich im Jahr 1990 um Circa-Angaben. Fehlende Wertangaben sind darauf zurück zu führen, dass für das jeweilige Berichtsjahr keine Information vorlag.
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Übersiedlungen zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990 [Graph], Diverse Quellen (Anita-Tykve-Verlag), 31. Dezember, 2002. [Online]. Verfügbar: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/248905/umfrage/uebersiedlungen-zwischen-der-ddr-und-der-bundesrepublik-deutschland/