
Umfragen im Kontext der Corona-Krise
Etwa 64 Prozent der in einer Umfrage befragten Personen waren im März 2021 mit der Arbeit der Bundesregierung weniger bis gar nicht zufrieden. Grund für die relativ niedrigen Zufriedenheitswerte ist in den Augen vieler Bürger und Bürgerinnen das Corona-Krisenmanagement der deutschen Bundesregierung. Rund 48 Prozent der in einer Umfrage zu den Corona-Maßnahmen befragten Personen waren der Meinung, dass diese Maßnahmen nicht weit genug gehen. 24 Prozent der Befragten empfanden die Maßnahmen als angemessen. Die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen bewerteten die Anhänger und Anhängerinnen sämtlicher Parteien mit Ausnahme der Anhängerschaft der AfD jedoch größtenteils als nicht gut. Die Ausweitung der Maskenpflicht, nach der eine Mund-Nase-Bedeckung auch für belebte öffentliche Straßen und Plätze vorgeschrieben ist, ging für über 60 Prozent in die richtige Richtung (Stand: September 2020). Auch eine Quarantäne-Pflicht für Personen, die innerhalb von Deutschland verreisen und aus einem Risikogebiet kommen, traf im Herbst 2020 in Deutschland auf eine breite Zustimmung.Bundestagswahl 2017
Am 24. September 2017 fand in Deutschland die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag statt. Die CDU/CSU erreichte nach dem amtlichen Wahlergebnis 32,9 Prozent der Zweitstimmen und wurde somit stärkste Partei. Die SPD erhielt 20,5 Prozent der Wählerstimmen und fuhr damit das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland ein. Die AfD erreichte 12,6 Prozent der Stimmen und wird erstmals in den Bundestag einziehen. Die FDP erhielt 10,7 Prozent der Zweitstimmen und wird somit wieder in den Bundestag einziehen, nachdem die Partei bei der Wahl im Jahr 2013 erstmals an der 5-Prozent-Hürde scheiterte. Die Grünen erreichten 8,9 Prozent der Wählerstimmen, die Linke 9,2 Prozent.Betrachtet man die Gewinne und Verluste der Parteien im Vergleich zur Wahl im Jahr 2013, so zeigt sich, dass die Union aus CDU und CSU mit 8,6 Prozentpunkten die größten Verluste hinnehmen musste. Auch die SPD hat mit 5,2 Prozentpunkten viele Stimmen verloren. Insbesondere die AfD mit 7,9 Prozentpunkten und die FDP mit 6 Prozentpunkten konnten im Vergleich zu 2013 deutlich zulegen. Die Linke und die Grünen konnten leichte Zugewinne erreichen.
Die AfD konnte im Vergleich zur Wahl 2013 insbesondere Personen aus dem Lager der Nichtwähler für sich gewinnen. Insgesamt gewann die AfD von allen zukünftig im Bundestag vertretenen Parteien Wählerstimmen hinzu, darunter fast 1 Million Wähler von der CDU/CSU. Die Union verlor mit ca. 1,36 Millionen Wählern die meisten Stimmen an die FDP. Die SPD verlor Wähler an alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien und konnte nur Personen aus der Gruppe der Nichtwähler für sich gewinnen.
Im Bundestag wird die CDU/CSU nach dem amtlichen Ergebnis 246 der insgesamt 709 Sitze einnehmen (siehe die vorläufige Sitzverteilung im neuen Bundestag). Die SPD kündigte nach der Wahl an, in der nächsten Legislaturperiode in die Opposition zu gehen und wird mit 153 Sitzen neuer Oppositionsführer im Bundestag werden.
Die Wahlbeteiligung erhöhte sich bei der Wahl 2017 im Vergleich zur vorherigen Wahl deutlich und lag bei 76,2 Prozent.
Im Statista-Dossier zur politischen Stimmung und zu den Bundestagswahlen in Deutschland sind die Ergebnisse von politischen Umfragen sowie die Ergebnisse der Bundestagswahl 2017 zusammengestellt. Zudem finden sich dort die Ergebnisse der Bundestagswahlen 2013 und 2009 sowie die Ergebnisse früherer Wahlen.