Opfer beim Massaker von Sharpeville während der Apartheid in Südafrika 1960
Das Massaker von Sharpeville
Ende der 1950er Jahre kam es innerhalb des südafrikanischen African National Congress (ANC) zu zunehmenden Spannungen. Das eigentliche Ziel dieser Protestbewegung, nämlich die Abschaffung gesetzlicher Rassenunterschiede in Form der Apartheid, war bisher nicht erreicht worden. Einer Gruppe von Aktivisten war der friedliche Protest nicht erfolgversprechend genug. Diese Gruppe plante radikalere Aktionen, unter anderem bei einer Demonstration in Sharpeville. Mehrere tausend Demonstranten näherten sich bewusst ohne Ausweispapiere dem dortigen Polizeirevier, um sich inhaftierten zu lassen. Das Mitführen von gültigen Ausweispapieren war entsprechend gesetzlich verordnet.Die Situation seitens der Demonstranten blieb weitestgehend friedlich. Dennoch eröffneten im Verlauf der Protestaktion die Polizisten das Feuer auf die Menschenmenge. Zum Einsatz kamen hierbei nicht nur Handwaffen, sondern auch Maschinenpistolen. Die Polizisten feuerten auch weiter in die Menge, als diese sich panisch zerstreute.
Apartheid in Südafrika
In Südafrika herrschte seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine weiße Minderheit über die vornehmlich schwarze Bevölkerung des Landes. Die Wurzeln hierfür lagen in der Kolonialgeschichte des Landes begründet. Diese weiße Minderheit führte eine Reihe von strengen Rassegesetzen ein, welche eine legale Trennung der verschiedenen Ethnien voneinander vorsah. Diese Gesetzgebung erstreckte sich auf Dinge des Alltags, wie etwa die Ausweisung bestimmter Sitzplätze für Weiße und Schwarze oder spezielle Trinkbrunnen für die jeweilige Hautfarbe. Von diesen Regelungen waren auch ganze Berufsstände oder Wohngebiete betroffen, welche für Angehörige der schwarzen Bevölkerungsgruppe gesperrt waren. Auch das Wahlrecht lag nur bei der weißen Minderheit. Diese Zugehörigkeit der Rassen wurde von den Behörden bei der Geburt festgelegt und in amtlichen Dokumenten vermerkt.Aufrechterhalten wurde dieses System durch einen rigorosen Polizeistaat, welcher mit aller Härte gegen die zumeist friedlichen Proteste vorging. Die Regierung in Südafrika geriet in den 1970er Jahren zunehmend unter internationalen Druck und musste entsprechende Reformen einleiten. Zu einem offiziellen Regierungswechsel kam es erst im Jahr 1994 als der lange Inhaftierte Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt wurde.
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