Scheidungsraten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg 1939-1948
Kriegsgefangenschaft
Während des Zweiten Weltkrieges gerieten zahlreiche Soldaten aller kämpfenden Seiten in Kriegsgefangenschaft. Dies bedeutet, dass sie sich in einer ausweglosen Lage befunden und sich daher ihrem Feind ergeben hatten. Die Gefangennahme von großen Teilen gegnerischer Armeen war ein erstrebenswertes Ziel (oft mittels Einkesselungen erreicht), da so nicht jeder feindliche Soldaten bis zum Ende bekämpft werden musste. Die Kriegsgefangenschaft von Millionen fremder Soldaten stellte jedoch eine große Belastung für die Wirtschaft der jeweiligen Nation dar, da alle diese Männer untergebracht und verpflegt werden mussten. Besonders im Deutschen Reich und der Sowjetunion herrschten daher meist katastrophale Bedingungen in den Lagern. Viele Kriegsgefangene überlebten die harschen Bedingungen und die belastende körperliche Arbeit nicht.Heimkehrer
Die westlichen Besatzungsmächte entließen ihre Kriegsgefangenen relativ zeitnah, während die Sowjetunion dies verzögerte und nur nach und nach in die Wege leitete. Die letzten zehntausend Kriegsgefangenen aus der UdSSR wurden erst im Jahr 1955 nach langen Verhandlungen entlassen.Insbesondere die späten Heimkehrer hatten oft ihr restliches Leben mit erheblichen körperlichen und seelischen Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Dies belastete ihre menschlichen Beziehungen zu Familie und Ehepartner massiv. Auch auf dem Arbeitsmarkt fanden viele nur schwer Anschluss. Insgesamt war die Wiedereingliederung in die Gesellschaft von diversen Problemen gekennzeichnet, auch wenn es entsprechende staatliche und ehrenamtliche Unterstützung durch Verbände gab. Viele Heimkehrer mussten zudem feststellen, dass ehemalige Partner bereits erneut verheiratet waren und man von der eigenen Familie seit Jahren für tot gehalten wurde.
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