Zahl der Einwohner im Heiligen Römischen Reich 1500-1840
Der Dreißigjährige Krieg
Der Dreißigjährige Krieg war zunächst ein Konflikt basierend auf den Konfessionen der beteiligten Kriegsparteien. Nachdem Spannungen zwischen christlichen Protestanten auf der einen und katholischen Kaisertreuen auf der anderen Seite nicht beigelegt werden konnten, eskalierten diese am 23. Mai 1618 mit dem Prager Fenstersturz zu einem ausgewachsenen Krieg. Nacheinander wurden die großen Mächte Europas, nun auch aus wirtschaftlichen und politischen Gründen, in die Auseinandersetzung hineingezogen. Getreu dem Motto des deutschen Generals Wallenstein, "Der Krieg ernährt den Krieg", wurden ganze Landstriche entvölkert und verwüstet. Viele Bauern schlossen sich aus Verzweiflung den marodierenden Armeen an und verschärften das Problem der Nahrungsmittelknappheit zusätzlich.Das Heilige Römische Reich deutscher Nation
Das Heilige Römische Reich ist nicht wirklich als eine geschlossene Nation zu betrachten, sondern glich eher einer Konföderation verschiedener Deutscher Fürstentümer, Städte und anderer Herrschaftsformen. Als gemeinsame Bindungen fungierten die geteilte Kultur, die mehrheitlich im Reich gesprochene deutsche Sprache und der Kaiser. Im Gegensatz zu traditionellen Erbmonarchien wie zum Beispiel Frankreich wurde der Kaiser jedoch durch seine Kurfürsten gewählt und bestätigt. Auch besaßen diese wesentlich mehr politischen Einfluss als anderswo in Europa, denn die Bevölkerung war direkt dem jeweiligen Kurfürsten untertan, nicht direkt dem Kaiser. Das Reich ist daher weniger als ein geeinter Staat, sondern eher als ein "Dachverband" zu betrachten. Erst mit der Dynastie der Habsburger entwickelte sich eine Art Erbmonarchie.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.