Gebietsverluste durch die drei Teilungen Polens 1772-1795
Polen-Litauen
Polen-Litauen war in den Jahrhunderten vor der Aufteilung einer der mächtigsten und einflussreichsten Staaten Europas. Wirtschaft, Bevölkerung und Militär gehörten zu den umfangreichsten der Region. Polen-Litauen lag jedoch geografisch ungünstig: Im Osten erstreckte sich das mächtige Russische Reich, nördlich kontrollierte Schweden das Baltikum, westlich grenzte es an Preußen und südlich an die Habsburger Besitzungen.Auseinandersetzungen und interne Probleme schwächten Polen-Litauen. Zunächst war der Staat sehr oft in Kriege verwickelt, etwa in den Großen Nordischen Krieg oder in die Schlachten gegen die Osmanen wie bei Wien in der zweiten Belagerung. Ein Bürgerkrieg verschärfte diesen Zustand. Diese und andere Konflikte führten zu einem wirtschaftlichen Niedergang Polen-Litauens und weckte die Begehrlichkeiten seiner Nachbarstaaten.
Die Dreiteilung
Die beschriebene Schwächen nutze zunächst Russland, welches Polen-Litauen in eine politische und wirtschaftliche Abhängigkeit zwang. Was im Jahr 1772 folgte, war ein Kompromiss zwischen Preußen, Russland und Österreich. Die beiden letztgenannten hatten aufgrund von Machtverschiebungen auf dem Balkan einen territorialen Konflikt zu lösen. Ein Vorschlag Preußens verhinderte auf Kosten Polen-Litauens einen Krieg: Um das Mächtegleichgewicht wiederherzustellen wurden verschiedenen große Landstriche Polens aufgeteilt.In 1791 führte wurden in Polen-Litauen einige Reformen nach französischem Vorbild eingeführt, was das russische Kaiserreich unbedingt verhindern wollte. Polen-Litauen wurde zudem von seinem preußischen Verbündeten verraten und weitere Landesteile gingen verloren. Im Jahr 1795 ereignete sich ein Aufstand der polnischen Bevölkerung gegen die Unterdrückung durch die anderen Staaten, welcher allerdings niedergeschlagen wurde. Die folgende Dritte Aufteilung Polens führte zur vollständigen Auflösung des polnisch-litauischen Staates.
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