Kräfteverhältnisse in der Schlacht bei Kadesch 1275 v. Chr.
Vorgeschichte
Die Gebiete des heutigen Syriens, Libanons und Israels gehörten im Jahr 1275 v. Chr. zu den wirtschaftlich profitabelsten der Region, da ein großer Teil des antiken Seehandels über die Häfen an der entsprechenden Küste abgewickelt wurde. Auch das fruchtbare Land entlang der Flüsse war begehrt. Die beiden Großreiche der Epoche, Ägypten und das Reich der Hethiter, lagen über die Zugehörigkeit dieser Region in einem Streit miteinander, welchem bereits vorher militärische Auseinandersetzungen vorausgegangen waren. Der später als "Ramses der Große" bekannte Pharao Ramses II. führte eine Streitmacht in das umstrittene Gebiet, um vorher verlorene Städte zurückzuerobern.Eine Kriegslist brachte Ramses II. dazu, seine Armee aufzuteilen. Aufgegriffene Männer berichteten von einem falschen Standort und falscher Stärke der Hethiter-Armee. Ramses eilte daraufhin mit nur einem Teil seiner Truppen voraus. Bei den Männern handelte es sich jedoch um Agenten der Hethiter.
Verlauf und Ergebnis
Der Pharao hatte bereits ein befestigtes Lager errichten lassen, als er seinen Fehler bemerkte. Es folgte ein Angriff der schweren Streitwagen der Hethiter. Deren Modelle waren um einiges schwerer konstruiert und im Gegensatz zu ihren ägyptischen Gegenstücken auf Frontalangriffe ausgelegt. Der Schock des ersten Ansturms trieb die verteidigen Ägypter auseinander und fügte diesen schwere Verluste zu. Der anfängliche Schwung des Angriffes kam jedoch zum Erliegen, als immer mehr hethitische Soldaten anfingen, das Lager der Ägypter zu plündern und von dessen Aufbauten behindert wurden. Ramses nutzte diese Atempause und führte seine leichteren Wagen in den Rücken der Angreifer. Dieser Gegenangriff zwang die Hethiter zum Rückzug.Keine der beiden Seiten gewann die Schlacht eindeutig, obwohl beide den Sieg für sich beanspruchten. Dennoch kann von einer ägyptischen Niederlage gesprochen werden, da das ursprüngliche Ziel der Rückeroberung nicht erreicht werden konnte.
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