Armutsgefährdungsquote in den EU-Ländern 2023
In Estland und Lettland galten im Jahr 2023 jeweils 22,5 Prozent der Bevölkerung als armutsgefährdet. Damit waren dies die EU-Länder mit der höchsten Armutsgefährdungsquote; am niedrigsten war sie hingegen in Tschechien mit 9,8 Prozent.
Wie sind die Daten zu interpretieren?
Die Definition von Armutsgefährdung basiert auf relativen Einkommensgrenzen, die von Land zu Land variieren. Abgebildet wird der Anteil der Bevölkerung mit einem Äquivalenzeinkommen unterhalb des Schwellenwerts für Armutsgefährdung (Armutsgrenze). Dieser liegt bei 60 Prozent des Medians des Äquivalenzeinkommens der Gesamtbevölkerung, wobei staatliche Sozialleistungen (z.B. Wohngeld, Kindergeld) in dem Äquivalenzeinkommen enthalten sind. Eine Person ist demnach armutsgefährdet, wenn sie nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen ein Einkommen von weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung des Landes, in dem sie lebt, zur Verfügung hat.
Wann gilt man in Deutschland als armutsgefährdet?
Auch in Deutschland gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Im Jahr 2023 lag die Armutsgefährdungsquote in Deutschland bei 16,6 Prozent. Die Armutsgefährdung variiert dabei nicht nur zwischen den EU-Ländern, sondern auch innerhalb einzelner Staaten. Regional gesehen ist sie etwa in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Mit Blick auf demografische Faktoren sind jüngere Altersgruppen am stärksten armutsgefährdet, Frauen mehr als Männer und Ausländer mehr als Deutsche.