Prognose zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den EU-Ländern bis 2022
Nach dramatischen BIP-Einbrüchen 2020 nur verhaltener Optimismus für 2021
Spanien, Großbritannien und Griechenland werden im Jahr 2020 laut den Schätzungen der EU Kommission mit die höchsten BIP-Rückgänge in der Europäischen Union zu verzeichnen haben. Entgegen früherer Prognosen - nicht nur der EU - wird es in den meisten EU-Ländern nicht zu einer V-förmigen Wachstumsentwicklung kommen. Dem massiven Einbruch im Jahr 2020, folgt in diesem Jahr keine Erholung, die die Verluste des Vorjahres vollständig kompensieren wird.Spanien und Italien waren besonders früh und besonders hart von der Pandemie betroffen und sahen sich gezwungen strikte Eindämmungsmaßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus kämpfte Italien bereits vor der Corona-Krise mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und schwachen Wachstumsaussichten. Für Italien wird in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von rund 3,4 Prozent erwartet, nachdem die Wirtschaft 2020 um rund 8,8 Prozent einbrach.
Spanien kämpfte noch mit den Folgen der Euro-Krise. Mit einem prognostizierten BIP-Einbruch von rund 11 Prozent im Vorjahr wird auch ein robustes Wirtschaftswachstum von prognostizierten 5,6 Prozent in 2021 vermutlich nicht ausreichen, um eine deutliche Steigerung der ohnehin hohen Arbeitslosenzahlen Spaniens zu verhindern.
Obwohl Griechenland zunächst weniger stark von der Pandemie betroffen war, musste der südeuropäische Staat im Jahr 2020 mit geschätzt rund 10 Prozent den zweithöchsten BIP-Rückgang in der EU verkraften. Die Europäische Kommission prognostiziert für dieses Jahr nur einen BIP-Wachstum von rund 3,5 Prozent für Griechenland und selbst dies bleibt fraglich. Griechenlands wenig diversifizierte Wirtschaft ist mehr noch als Italien und Spanien auf die Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen. Wie bereits im Vorjahr werden auch in optimistischen Szenarien die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr in diesem Jahr unter dem Vorkrisenniveau bleiben.
Im Zuge der Corona-Krise bietet Statista laufend aktualisierte Prognosen führender Organisationen und Wirtschaftsinstitute zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) weltweit, wie auch tiefergehende Einblicke für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Die Statistik zeigt eine Prognose zum Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von 2019 bis 2021. Das Bruttoinlandsprodukt bezeichnet den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die im betreffenden Jahr innerhalb der Landesgrenzen hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Es gilt als wichtiger Indikator für die Wirtschaftskraft eines Landes. Das reale Bruttoinlandsprodukt berücksichtigt die Preisentwicklung. Seine Veränderung wird auch als Wirtschaftswachstum bezeichnet.