Ausbau der deutschen Kriegsmarine im Deutschen Reich 1920-1939

In der Zeit von 1920 bis 1933 wurden nur wenige neue Schiffe in den Dienst der Reichsmarine gestellt, nur ein Panzerschiff, fünf leichte Kreuzer und zwölf Torpedoboote verließen die Werften. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten veränderte sich dies: Von 1933 bis 1939 wurden unter anderem je zwei Großkampfschiffe, Panzerschiffe und schwere Kreuzer in Dienst gestellt.

Die Aufrüstung der Kriegsmarine

Hitlerdeutschland brach den Versailler Vertrag mit einem beispiellosen Aufrüstungsprogramm der gesamten deutschen Streitkräfte. Im Falle der Kriegsmarine sollten im Rahmen des im besten Falle als "ehrgeizig" zu bezeichnenden "Z-Plans" zahlreiche neue U-Boote gebaut werden. Der Fokus jedoch lag auf mehreren großen Kreuzern und Schlachtschiffen, welche die deutsche Oberwasserflotte zurück zur Stärke der Kaiserzeit und darüber hinaus führen sollten. Zusätzlich dazu waren auch acht Flugzeugträger in Planung. Zahlreiche kleine Eskortschiffe kamen hinzu. Diese Pläne überstiegen die materiellen Ressourcen des Deutschen Reiches und die Kapazitäten der vorhandenen Schiffsbauwerften. Der "Z-Plan" hätte ursprünglich im Jahr 1948 abgeschlossen sein sollen, bei Kriegsausbruch 1939 war die deutsche Kriegsmarine der britischen Royal Navy hoffnungslos unterlegen.

Die Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg

Die vorhandene Stärke der Oberwasserflotte der deutschen Kriegsmarine ist im Vergleich alleine zur britischen Royal Navy als obsolet zu bezeichnen und in dieser Vorstellung sind die Flotten weiterer Alliierter noch nicht einmal enthalten. Die deutsche Oberwasserflotte konnte zwar zu Beginn des Krieges mehrere britische Handelsschiffe versenken, erlitt dabei jedoch ebenfalls Verluste. Bereits der Überfall auf Norwegen im Jahr 1940 war der erste und letzte große Einsatz der Oberwasserschiffe. Die Invasionstruppen gelangten zwar an die vorgesehenen Häfen, jedoch waren die eigenen Verluste so gravierend, dass weitere Operationen dieser Art unmöglich wurden. Auch die großen Erwartungen an neue Schlachtschiffe wie an die Bismarck oder die Tirpitz wurden enttäuscht: Erstere wurde auf ihrer ersten Feindfahrt versenkt, letztere lag mehrere Jahre mehr oder weniger untätig im Hafen und wurde später ebenfalls zerstört.

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges, den das Deutsche Reich mit dem Überfall auf Polen 1939 entfesselte, wurden mehr als 70 Millionen Menschen getötet.

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