Fast Moving Consumer Goods (FMCG): Daten & Fakten
Produkte wie Lebensmittel, Körperpflege und Reinigungsmittel landen regelmäßig in den Einkaufswagen der Verbraucher. Solche Konsumgüter des alltäglichen Bedarfs, die von einer schnellen Warenrotation gekennzeichnet sind, werden als „Fast Moving Consumer Goods“ (kurz: FMCG) bezeichnet. Systematisch differenzieren lassen sich FMCG in das Food- und Nearfoodsegment. Zum Foodsegment nach der Nielsen-Klassifikation gehören Nahrungsmittel, alkoholfreie und alkoholische Getränke sowie Tabakwaren, zum Nearfoodsegment zählen z.B. Körperpflegemittel und Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Papierhygiene und Heimtierbedarf.
Rund 14,2 Prozent der Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Tabak und Getränke
Für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren geben die Verbraucher in Deutschland rund 14,2 Prozent ihrer privaten Konsumausgaben aus. Dies entspricht 296,65 Milliarden Euro in absoluten Zahlen. Wie hoch der Anteil von Nahrungsmitteln an den gesamten Konsumausgaben ist, hängt dabei auch vom Preisniveau der Lebensmittel ab. Im EU-Vergleich liegt Deutschland dabei beim Preisniveau leicht über dem EU-Durchschnitt. Zu den am häufigsten konsumierten Lebensmitteln gehören Milchprodukte & Eier sowie Gemüse. Das Marktvolumen für Körperpflegemittel und Kosmetika liegt bei rund 16,95 Milliarden Euro, wobei Haar- und Hautpflegemittel sowie Düfte und dekorative Kosmetik die umsatzstärksten Segmente darstellen. Mit Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln werden in Deutschland wiederum jährlich über 5,6 Milliarden Euro erlöst.Welche sind die weltweit wichtigsten FMCG-Hersteller?
Die Konsumgüterindustrie ist gekennzeichnet von multinationalen Großkonzernen mit einem differenzierten Produkt- und Markenportfolio. Zu den weltweit führenden Anbietern zählen beispielsweise Nestlé, Procter & Gamble, PepsiCo und Unilever dar. Hinter vielen bekannten Marken stehen häufig große FMCG-Hersteller. Beispielsweise gehören Cini Minis (Frühstücks-Cerealien), Sanpellegrino (Getränk), Nescafé (Kaffee), Smarties (Süßwaren), Purina (Heimtiernahrung) und Beba Folgemilch (Babynahrung) allesamt zum Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé.Der hohe Konzentrationsgrad im deutschen Lebensmittelhandel
Die wesentlichen Distributionsstrukturen für FMCG bilden der großformatige Lebensmitteleinzelhandel und komplementär v.a. im Bereich des Nearfoods Drogeriemärkte. Die wichtigsten Einkaufsstätten für Konsumgüter des täglichen Bedarfs stellen in Deutschland Discounter und Verbrauchermärkte dar. Von dem gesamten Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel entfallen knapp 38,1 Prozent auf Discounter. Der Lebensmitteleinzelhandel ist von einem hohen Konzentrationsgrad gekennzeichnet. In Deutschland teilen sich die vier führenden Unternehmensgruppen rund 75 Prozent des Marktes. Der Fachhandel spielt insgesamt nur eine untergeordnete Rolle, hat sich aber in Teilbereichen gerade in den Nahrungsmittelhandwerken (z.B. Bäckereien und Fleischereien) eine gewisse Bedeutung erhalten können.Wachsende Bedeutung des Online-Handels
Neben dem klassischen Vertrieb der FMCG-Produkte im Einzelhandel wächst die Bedeutung des E-Commerce auch in diesem Konsumsegment stetig an. Der Anteil der FMCG-Produkte am gesamten Online-Handelsumsatz wuchs zum Jahr 2023 auf etwa 13,3 Prozent. Gerade die Corona-Krise hat die Entwicklung zum Online-Einkauf von FMCG-Produkten verstärkt. Im Vergleich zu anderen Ländern der Erde ist das Potenzial des Online-FMCG-Marktes noch nicht ausgeschöpft. Die Möglichkeit der Bestellung von Lebensmittel im Netz wird jährlich von rund 5,53 Millionen Menschen in Deutschland genutzt.Der deutsche FMCG-Markt wird sowohl im Handel als auch in der Industrie von wenigen Unternehmen geprägt. Nichtsdestoweniger befindet sich der Kauf von Konsumgütern auch immer wieder im Wandel. So werden auch FMCG-Produkte zunehmend online gekauft – wenngleich hier der stationäre Handel noch dominiert.