FMCG sind das Akronym für „Fast Moving Consumer Goods“ und bezeichnen Konsumgüter des alltäglichen Bedarfs, die von einer schnellen Warenrotation gekennzeichnet sind, da sie oft nachgekauft werden (müssen). Systematisch differenzieren lassen sich FMCG in das Food- und Nearfoodsegment. Zum Foodsegment nach der Nielsen-Klassifikation gehören Nahrungsmittel, alkoholfreie und alkoholische Getränke sowie Tabakwaren, zum Nearfoodsegment zählen z.B. Körperpflegemittel und Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Papierhygiene und Heimtierbedarf.
Rund 14,7 Prozent der Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Tabak und Getränke
Für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren geben die Verbraucher in Deutschland jährlich
nahezu als 293 Milliarden Euro aus. Dies entspricht einem
Anteil von etwa 14,8 Prozent der gesamten privaten Konsumausgaben. Das
Preisniveau für Lebensmittel liegt im EU-Vergleich in Deutschland etwas über dem EU-Durchschnitt. Die
Food-Warengruppen mit den höchsten Umsatzzuwächsen bildeten im Jahr 2023 Milchprodukte der Gelben Linie (Käse) und Brot/Backwaren. Das
Marktvolumen für Körperpflegemittel und Kosmetika liegt bei rund 15,85 Milliarden Euro, wobei Haar- und Hautpflegemittel sowie Düfte und dekorative Kosmetik die
umsatzstärksten Segmente darstellen. Mit Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln werden in Deutschland jährlich
über fünf Milliarden Euro erlöst.
Die wichtigsten FMCG-Produzenten
Die Konsumgüterindustrie ist gekennzeichnet von multinationalen Großkonzernen mit einem differenzierten Produkt- und Markenportfolio. Zu den
weltweit wertvollsten Anbietern zählen beispielsweise
Nestlé,
Procter & Gamble,
PepsiCo und
Unilever dar.
Der hohe Konzentrationsgrad im deutschen LEH
Die wesentlichen Distributionsstrukturen für FMCG bilden der großformatige Lebensmitteleinzelhandel und komplementär v.a. im Bereich des Nearfoods Drogeriemärkte. Die wichtigsten Einkaufsstätten für Konsumgüter des täglichen Bedarfs stellen in Deutschland Discounter und Verbrauchermärkte dar. Von einem gesamten
Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel von mehr als 197,6 Milliarden Euro entfallen laut Schätzung der GfK knapp
37,8 Prozent auf
Discounter. Der Lebensmitteleinzelhandel ist von einem hohen Konzentrationsgrad gekennzeichnet. In Deutschland teilen sich die
vier führenden Unternehmensgruppen rund 75 Prozent des Marktes. Der Fachhandel spielt insgesamt nur eine untergeordnete Rolle, hat sich aber in Teilbereichen gerade in den Nahrungsmittelhandwerken (z.B.
Bäckereien und
Fleischereien) eine gewisse Bedeutung erhalten können.
Wachsende Bedeutung des Online-Handels
Neben dem klassischen Vertrieb der FMCG-Produkte im Einzelhandel wächst die Bedeutung des
E-Commerce auch in diesem Konsumsegment stetig an. Der Anteil der FMCG-Produkte am
gesamten Online-Handelsumsatz wuchs zum Jahr 2023 auf etwa 13,3 Prozent. Gerade die
Corona-Krise hat die
Entwicklung zum Online-Einkauf von FMCG-Produkten verstärkt. Im Vergleich zu anderen Ländern der Erde ist das Potenzial des Online-FMCG-Marktes noch nicht ausgeschöpft. Die Möglichkeit der
Bestellung von Lebensmittel im Netz wird jährlich von rund 5,31 Millionen Menschen in Deutschland genutzt.
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