Die amtliche Statistik hat in Deutschland insgesamt etwa 15.000 Spirituosenbrennereien und 48 Betriebe in der Spirituosenherstellung (mit jeweils 20 und mehr Beschäftigten) erfasst. Die überwiegend mittelständisch geprägte Spirituosenindustrie bildet mit einem Jahresumsatz von rund 2,2 Milliarden Euro einen kleineren Zweig der Getränkeherstellung mit etwa 3.000 Beschäftigten. Der Pro-Kopf-Konsum von Spirituosen beträgt hierzulande rund 5,3 Liter. Die beliebteste Spirituosensorte sind dabei die Liköre mit einem Marktanteil von rund 28 Prozent.
Die deutsche Spirituosenindustrie produziert im Jahr rund 525 Millionen Flaschen. Bitter-, Halbbitter- und Kräuterliköre stellen die mit Abstand wichtigste Produktgruppe für die Branche dar. Mast-Jägermeister aus Wolfenbüttel ist mit einem weltweiten Absatz von rund 97 Millionen Flaschen der führende Hersteller von Spirituosen aus Deutschland. Berentzen folgt mit etwa 83 Millionen Flaschen auf dem zweiten Platz. Auch die bekannten Sektkellereien Rotkäppchen-Mumm und Henkell sind wichtige inländische Spirituosenproduzenten. Neben den zahlreichen deutschen Brennereien spielen internationale Unternehmen wie der Weltmarktführer Diageo oder der französische Konzern Pernod Ricard auf dem deutschen Absatzmarkt ebenfalls eine große Rolle.
Die Exportquote liegt in der Spirituosenherstellung deutlich höher als in der übrigen Getränkeindustrie. Das deutsche Außenhandelsverhältnis im Bereich der hochprozentigen Getränke überwiegt zugunsten der Importe: Während der Wert der Ausfuhren rund 1,2 Milliarden Euro beträgt, importiert die Bundesrepublik Hochprozentiges im Wert von etwa 1,5 Milliarden Euro. Die wichtigsten Abnehmerländer von deutschen Spirituosenexporten stellen die Nachbarländer Niederlande und Belgien sowie die USA dar. Als wichtigstes Herkunftsland von Schnaps und Spirituosen stellt sich das Vereinigte Königreich an die Spitze der Liste.