Auswirkungen auf den Einzelhandel
Die Auswirkungen durch den Corona-Virus auf den gesellschaftlichen Alltag machten sich insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 in vielen Lebensbereichen bemerkbar, im Einzelhandel nahmen die Entwicklungen jedoch eine besondere Dynamik. Besonders betroffen schienen hier die Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie große Teile des Einzelhandels. Lediglich systemrelevante Wirtschaftsbereiche wie der Lebensmittelhandel, Tankstellen, Apotheken oder der Handel mit Baustoffen durften in den Lockdown-Phasen ihre stationären Filialen weiterhin öffnen. Alle weiteren Geschäfte aus Gastronomie und Einzelhandel dürfen ihre Waren im Außer-Haus-Vertrieb anbieten oder sich auf den Online-Vertrieb beschränken. Die sonst so belebten Innenstädten mit ihren Einkaufpassagen und Fußgängerzonen blieben in ganz Deutschland leer. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnete bei einer flächendeckenden Schließung des Nonfood-Einzelhandels im Jahr 2020 mit einem finanziellen Verlust von um die eine Milliarde Euro täglich.Eine der Folgen der Corona-Krise stellen weltweite Lieferengpässe dar. Durch Fabrikschließungen insbesondere in Asien sind die Produktionsvolumina zahlreicher Materialien, Vor- und Endprodukte deutlich geringer. Damit kann die Industrie in Deutschland die anziehende internationale Nachfrage nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen nicht vollständig bedienen. Des Weiteren führten zeitweise Sperrungen von Häfen in China und übermäßige Bestellungen seitens der heimischen Industrie und der Händler zu einer Überlastung der Frachtkapazitäten. Diese Lieferengpässe trafen dabei den Baumarkt-, Kfz-Handel sowie den Handel mit elektronischen Erzeugnissen und Haushaltsgeräten besonders stark.