Ausgaben für Nahrungsmittel gestiegen
Die Privatverbraucher in Deutschland geben jährlich
mehr als 290 Milliarden Euro für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Die Ausgaben im Bereich der
Nahrungsmittel haben sich in den letzten Jahren stetig vergrößert. Treiber dieser Entwicklung sind ein
erhöhtes Gesundheitsbewusstsein und eine
verstärkte Qualitätsorientierung der Verbraucher. Aber auch die Entwicklung der Kaufkraft sowie Inflation stellen Erklärungsfaktoren dar. Für den Lebensmitteleinzelhandel nennt das
Statistische Bundesamt Umsätze von rund 252 Milliarden Euro im Jahr (Stand: 2022). In den vergangenen Jahren sind die
Verbraucherpreise für Nahrungsmittel in Deutschland dabei wieder angestiegen. Besonders in den Jahren 2022 und 2023 verzeichneten die
Lebensmittelpreise einen starken Preisanstieg.
Im Jahr 2023 zeichneten sich insbesondere in den Produktkategorien
Brot und Getreideerzeugnisse sowie Molkereiprodukte und Eier kräftige Preisanstiege ab. Trotz dieser Preisentwicklung befindet sich das
deutsche Preisniveau für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke nur etwas über dem EU-Durchschnitt. Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren machten zuletzt rund 14,8 Prozent an den
privaten Konsumausgaben aus.
Die unterschiedlichen Betriebsformen im Lebensmittelhandel
Systematisch lassen sich im Lebensmitteleinzelhandel die Betriebsformen Lebensmittelvollsortimenter (Super- und Verbrauchermärkte), SB-Warenhäuser und Discounter unterscheiden. Supermärkte bezeichnen nach der Definition von Nielsen Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von 400 bis 800 Quadratmetern, Verbrauchermärkte Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von 800 bis 5.000 Quadratmetern. SB-Warenhäuser (ab 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche), auch Hypermärkte genannt, verfügen im Vergleich über ein deutlich
größeres Sortiment an Gebrauchsartikeln (Nonfood II).
Lebensmittel-Discounter setzen sich von Supermärkten durch tendenziell kleinere Verkaufsstellen, ein schmaleres Sortiment, einen höheren
Eigenmarkenanteil und natürlich niedrigere Preise ab.
Drogeriemärkte werden von den großen Marktforschungsinstituten meist dem Lebensmitteleinzelhandel zugeschlagen, ergänzen ihn aber eher komplementär mit ihrem Fokus auf Nearfoodartikel.
Hohe Marktkonzentration im deutschen LEH
Eine im internationalen Vergleich
hohe Verkaufsstellendichte und die Dominanz einiger weniger nationaler Handelsketten führen zu einem im europäischen Vergleich
niedrigen Preisniveau für Lebensmittel in Deutschland. Die Branche ist von einem hohen Grad der Konzentration gekennzeichnet.
Edeka aus Hamburg (auch Netto Marken-Discount),
Rewe aus Köln (auch Penny), die
Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm (Lidl und Kaufland) und die beiden
Aldi-Konzerne stellen die führenden Unternehmensgruppen im deutschen Lebensmittelhandel dar. Nach Schätzungen kommen die Top-5 auf einen kumulierten
Marktanteil von etwa 75 Prozent am Lebensmittelhandel.
Bedeutungszuwachs des Online-Handels
Ein weiteres, an Bedeutung gewinnendes Segment des Lebensmittelhandels ist die
Online-Vermarktung. Der
Online-Umsatz mit FMCG-Produkten bezifferte sich zuletzt auf rund 11,3 Milliarden Euro. Insbesondere die Corona-Krise hat diesem Trend einen weiteren Auftrieb verliehen. Der Anteil von Frischeprodukten und Lebensmitteln ist jedoch noch relativ gering, im Vergleich zum Gesamtumsatz beläuft sich deren
Marktanteil auf etwa 2,9 Prozent. Zu den
Hauptsituationen, Lebensmittel online zu bestellen, gehören fehlende Zeit zum Einkaufen sowie Bequemlichkeit. Nach einer
Statista-Prognose wird der E-Commerce-Markt für Lebensmittel und Getränke in Zukunft weiter wachsen.
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können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.