Politische Zusammensetzung des Deutschen Reiches 1871

Deutschland galt im Laufe seiner langen Geschichte häufig als ein "Flickenteppich" im Hinblick auf politische Einheit und ein Nationalbewusstsein. Viele deutsche Staaten hatten untereinander Differenzen und führten auch mehrmals Kriege untereinander. Bislang waren die deutschen Staaten politisch nur lose miteinander im Deutschen Bund organisiert. Zuvor war bereits in den Jahren 1848/49 eine politische Revolution mit dem Ziel der deutschen Einheit gescheitert.

Die Einigung des Reiches

Mit Otto von Bismarck, dem damaligen preußischen Ministerpräsidenten, sollte sich dies ändern. Er griff den sich wandelnden Zeitgeist und die Forderung nach einer deutschen Einheit von Reich und Volk auf und verfolgte dieses Ziel. Es brauchte drei Einigungskriege (Deutsch-Dänischer Krieg 1864, Deutscher Krieg 1866 und Deutsch-Französischer Krieg 1870/71) um die deutschen Staaten schließlich dazu zu bewegen, sich als ein einzelnes Reich unter einem gemeinsamen Kaiser zusammen zu schließen.

Die Struktur des Reiches

Es wurde dabei darauf geachtet die herrschenden politischen Gegebenheiten und Staatsformen zu erhalten, um die junge Einheit nicht direkt wieder zu gefährden. Das Deutsche Reich war ein föderaler Staat, welcher die Identität der Teilstaaten bewahren wollte. Insgesamt bildeten 25 verschiedene politische Konstruktionen das Deutsche Reich, bestehend aus Freistädten, Königreichen, Fürsten-, Herzog- und Großherzogtümern.

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