Vergleich des Militärhaushalts im Deutschen Reich bis 1913

Der Militärhaushalt des Deutschen Kaiserreichs stieg in den Jahren nach der Reichsgründung massiv an: Die Ausgaben für das Heer betrugen im Fünfjahreszeitraum von 1876 bis 1880 rund 435,1 Millionen Mark. Im (nur drei Jahre umfassenden) Zeitraum von 1911 bis 1913, direkt vor Ausbruch der Ersten Weltkriegs, lagen die Heeresausgaben bei rund 1,15 Milliarden Mark.

Entwicklung des Marinehaushalts

Der Marine-Etat wuchs relativ gesehen sogar noch stärker und verzehnfachte sich annähernd: Von 1876 bis 1880 betrug der Haushalt rund 49,6 Millionen Mark - von 1911 bis 1913 lag er hingegen bei mehr als 478 Millionen Mark. Das Kaiserreich versuchte seine Flotte deutlich zu vergrößern und zum maritimen Konkurrenten Großbritannien aufzuschließen. Dies zeigte sich in engagierten Flottengesetzen und im Wettrüsten beim Bau von prestigeträchtigen Schlacht- und Großkampfschiffen.

Die Rolle des Militärs im Kaiserreich

Militär und Staat waren im Deutschen Kaiserreich eng miteinander verwoben und insbesondere in der Regentschaft Kaiser Wilhelms II. wurde die Stellung des Militärs besonders hervorgehoben. Dies äußerte sich auch durch das Tragen von Uniformen im Zivilleben und durch die herausragende Stellung von Reserveoffizieren.

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