
Polarisierung im US-Kongress 1879-2013
"DW-Nominate". Niedrigere Werte deuten auf eine größere Übereinstimmung der großen Parteien hin, höhere Werte dagegen auf einen stärkeren Polarisierungsgrad. Aus der Visualisierung der Daten der Politologen Keith Poole und Howard Rosenthal wird deutlich, dass die US-Politik nach einer längeren Phase relativ geringer Polarisierung (1930er bis 1960er-Jahre) seit den 70er-Jahren in eine Ära zunehmender Polarisierung und Konfrontation eingetreten ist. Eine strukturelle Ursache hierfür ist in der Auflösung des Lagers der kulturell (und in der Frage der Bürgerrechte) konservativer, sozial- und wirtschaftspolitisch aber progressiv eingestellter "Southern Democrats" zu suchen, die ihre Wahlbezirke Stück für Stück an die Republikaner verloren haben.
Die Statistik zeigt den Abstand zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress in den Jahren 1879 bis 2013. Die Daten beruhen auf einer mathematischen Auswertung des Abstimmungsverhaltens (namentliche Abstimmungen, sog. "roll call votes") von Abgeordneten in Repräsentantenhaus und Senat der Vereinigten Staaten mittels des multidimensionalen Skalierungsverfahrens