Einwohnerzahl ausgewählter Länder im Ersten Weltkrieg 1914
Einwohnerstrukturen im Jahr 1914
Im Jahr 1914 war Europa zwar noch deutlich geringer bevölkert als heute, jedoch hatte das Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Industrialisierung stark zugenommen. Dies brachte zunächst eine Steigerung in der Produktion von landwirtschaftlichen Gütern mit sich, welche eine solche Bevölkerung erst ernähren konnte. In einigen Landstrichten führte diese Bevölkerungszunahme jedoch auch zu Überbevölkerung und zu einer damit verbundenen Abwanderung.Auch die Fortschritte in der Medizin trugen zu einer wesentlichen Reduktion der Kindersterblichkeit bei und verlängerten die allgemeine Lebenserwartung. Diese positiven Errungenschaften waren in Europa jedoch ungleich verteilt. Während beispielsweise im Deutschen Reich wenig Hunger herrschte, erging es vielen Bauern in Russland deutlich schlechter.
Kriegsfaktor Einwohner
Zur Zeit des Ersten Weltkrieges spielte die Anzahl der verfügbaren Einwohner eine noch größere Rolle als heute. Zunächst bedeutete eine größere Bevölkerung meist auch mehr wehrfähige Männer, die dann ihren Dienst in der Armee verrichten konnten. Mehr Einwohner bedeuteten auch, dass die Lücken die diese Soldaten dann in den sonstigen Produktionszweigen hinterließen leichter mit anderen Arbeitskräften gefüllt werden konnten. Beispielswiese war es bei allen kriegführenden Nationen mit fortschreitendem Krieg üblich, immer mehr Frauen anstelle der Männer in den kriegswichtigen Betrieben arbeiten zu lassen.Aber eine hohe Anzahl an Einwohnern bringt auch Probleme mit sich, wie am Beispiel Russland deutlich wird: Zwar konnte das Russische Reich anfallende Verluste an Soldaten relativ leicht ersetzen, jedoch war die heimische Wirtschaft äußerst schwach und bereits zu Kriegsbeginn kam es zu Versorgungsengpässen. Eine große Bevölkerung muss entsprechend ernährt werden und die mit den Jahren einsetzende Hungersnot führte später als ein wesentlicher Bestandteil zu den ersten Aufständen und schließlich zur Revolution.
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