Statistiken zum Außenhandel der Europäischen Union und der Eurozone
Der Außenhandel von EU und Eurozone
Beim gesamten Außenhandel der Jahre 2021 und 2022 sind die Nachholeffekte aufgrund der Corona-Pandemie und den im Zusammenhang stehenden enormen Handelseinbußen im Jahr 2020 zu beachten. Hinzu kommt, dass die Werte der EU-27 nur eingeschränkt mit den Daten der Vorjahre vergleichbar sind, da Großbritannien die EU im Jahr 2020 verlassen hat (Brexit) und daher die Werte der EU auch rückwirkend angepasst wurden.Exporte aus der EU und Eurozone
Die Warenexporte aus der EU-27 in Drittstaaten haben im Jahr 2021 rund 2,6 Billionen Euro betragen; aus der Eurozone wurden Güter im Wert von rund 2,9 Billionen Euro in Länder außerhalb der Währungsunion ausgeführt. Insgesamt hat sich die Veränderung des Werts der Exporte aus der EU-27 im Jahr 2022 um rund 5,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf rund 17,9 Prozent erhöht. In der Eurozone konnte 2022 ein Exportplus von rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden.
Importe in die EU und Eurozone
Die Warenimporte in die EU-27 und die Eurozone haben im Jahr 2022 rund 3 Billionen Euro (EU-27) sowie rund 3,2 Billionen Euro (Eurozone) betragen. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einer Veränderungsrate der Importe von rund 41,3 Prozent für die EU-27 und rund 37,5 Prozent für die Eurozone.
Handelsbilanz der EU und Eurozone
In der Handelsbilanz der EU und der Eurozone, d.h. der Differenz von Exporten und Importen, hat sich für die EU-27 im Jahr 2021 ein Überschuss von rund 55,1 Milliarden Euro und für die Eurozone ein Überschuss von rund 116,4 Milliarden Euro ergeben. Im Zuge der Sanktionen gegen Russland, die von der internationalen Gemeinschaft als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine erlassen wurden, kommt es auch zu massiven Verwerfungen an den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten. Russland ist bis dato Europas wichtigster Energielieferant gewesen. Da Russland sich jetzt als vertrauenswürdiger und verlässlicher Lieferant von Öl, Gas, Kohle und Brennstäben in die Europäische Union disqualifiziert hat, vollzieht die EU einen Paradigmenwechsel in ihrer Energiepolitik und treibt den Ausbau nachhaltiger Energie voran. Gleichzeitig sind die Importpreise für Rohstoffe und Energie massiv gestiegen. Für das Jahr 2022 ist mit sinkenden Handelsbilanzüberschüssen der EU zu rechnen.
Außenhandel in den Mitgliedstaaten der EU
Betrachtet man den Außenhandel der einzelnen Mitgliedstaaten, werden auch die Handelsströme zwischen den Mitgliedern berücksichtigt. Das größte Exportland in der EU im Jahr 2022 ist Deutschland mit Exporten im Wert von rund 1,58 Billionen Euro gewesen, gefolgt von den Niederlanden (920,4 Milliarden Euro) und Italien (624,7 Milliarden Euro). Am anderen Ende der Skala stehen die kleineren EU-Länder Malta (3,1 Milliarden Euro), Zypern (4,1 Milliarden Euro) und Luxemburg (16,4 Milliarden Euro).Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Importländern der EU: Hier steht ebenfalls Deutschland (1,49 Billionen Euro) vor den Niederlanden (855,5 Milliarden Euro) und Frankreich (778,1 Milliarden Euro); die geringsten Einfuhren hatten Malta (8,1 Milliarden Euro), Zypern (11,4 Milliarden Euro) und Estland (24,9 Milliarden Euro).
im Hinblick auf die Handelsbilanzen der EU-Länder haben im Jahr 2022 nur sieben der 27 Mitgliedsländer einen Überschuss erzielt; an der Spitze steht wieder Deutschland mit rund 80,9 Milliarden Euro vor den Niederlanden (64,95 Milliarden Euro) und Irland (64,45 Milliarden Euro). Die größten Handelsbilanzdefizite wiesen Frankreich mit rund 191 Milliarden Euro, Spanien (-71,4 Milliarden Euro) und Griechenland (-38,4 Milliarden Euro) auf.