Einen anderen Blickwinkel als die absoluten Werte bietet die Umrechnung der Wirtschaftskraft auf die Einwohnerzahl, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Dieses lag 2018 in der EU bei 30.900 Euro und in der Euro-Zone bei 33.900 Euro je Einwohner. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Mitgliedern: Am höchsten war das Pro-Kopf-BIP in Luxemburg (96.700 Euro), Irland (65.500 Euro) und Dänemark (51.400 Euro); am niedrigsten in Bulgarien (7.800 Euro), Rumänien (10.400 Euro) und Kroatien (11.900 Euro). Deutschland liegt mit 40.800 Euro EU-weit auf Rang acht.
Wenn allgemein von Wirtschaftswachstum die Rede ist, so ist damit in der Regel die Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts gemeint, das auch die Preisentwicklung berücksichtigt. Nach dem starken Einbruch um 4,3 Prozent im Krisenjahr 2009 fielen die Wachstumsraten in Europa 2010 und 2011 zunächst noch recht hoch aus, rutschten jedoch 2012 wieder ins Minus. Im Jahr 2013 verzeichnete die EU ein minimales Wachstum von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone um weitere 0,3 Prozent sank. 2014 wurden in EU und Euro-Zone wieder stabile Wachstumsraten (1,8 Prozent bzw. 1,4 Prozent) erzielt; 2018 betrug das Wirtschaftswachstum in der EU 1,9 Prozent und in der Euro-Zone 1,8 Prozent. Im EU-Vergleich standen dabei die Länder Irland (6,7 Prozent), Malta (6,6 Prozent) und Polen (5,1 Prozent) als wachstumsstärkste Mitglieder an der Spitze. Deutschland lag mit einem Wachstum von 1,4 Prozent auf dem drittletzten Platz.