Bevölkerungszahlen und -entwicklung in EU und Eurozone
Die
Bevölkerung der EU hat im Jahr 2022 rund 446,8 Millionen Einwohner:innen betragen, davon rund 342,9 Millionen Menschen in der Eurozone gelebt haben.
Die
bevölkerungsreichsten Mitgliedsstaaten im Jahr 2023 sind Deutschland (84,55 Millionen Einwohner:innen), Frankreich (68,2 Millionen Einwohner:innen) und Italien (59,1 Millionen Einwohner:innen); die geringste Bevölkerungszahl haben Malta (660.000 Einwohner:innen), Luxemburg (660.000 Einwohner:innen) und Zypern (930.000 Einwohner:innen).
Der
Anteil an der gesamten EU-Bevölkerung der genannten größten drei Staaten beträgt bereits 38,3 Prozent, während neun der 27 Mitgliedstaaten jeweils weniger als 1 Prozent der Einwohner:innen ausmachen.
Bezogen auf die Fläche herrscht die größte
Bevölkerungsdichte in den EU-Mitgliedstaaten in Malta (1.657 Einwohner:innen pro Quadratkilometer), den Niederlanden (513 Einwohner:innen pro Quadratkilometer) und Belgien (381 Einwohner:innen pro Quadratkilometer); am niedrigsten ist sie in Finnland (18 Einwohner:innen pro Quadratkilometer), Schweden (26 Einwohner:innen pro Quadratkilometer) und Lettland (30 Einwohner:innen pro Quadratkilometer; alle Werte Stand 2022). Deutschland liegt mit rund 236 Einwohner:innen pro Quadratkilometer EU-weit auf Rang fünf; der europäische Durchschnitt beträgt rund 109 Einwohner:innen pro Quadratkilometer.
Die
größten Ballungsräume in der EU sind Paris (rund 13,1 Millionen Einwohner:innen), Madrid (rund 7 Millionen Einwohner:innen) und Berlin (rund 5,3 Millionen Einwohner:innen).
Insgesamt ist die
Bevölkerungsentwicklung in der EU als auch in der Eurozone tendenziell leicht ansteigend: In der EU ist die Einwohnerzahl im Jahr 2022 um rund 0,17 Prozent gewachsen und in der Eurozone um rund 0,42 Prozent. Unter den Mitgliedstaaten verzeichnen Polen (8,14 Prozent), Slowakei (7,23 Prozent) und Ungarn (5,6 Prozent) das stärkste Bevölkerungswachstum. Diese hohen Wachstumsraten sind Folgen des
russischen Überfalls auf die Ukraine, weshalb viele Ukrainer:innen in ihre Nachbarstaaten fliehen. Bulgarien (-1,52 Prozent), Litauen (-1,35 Prozent) und Lettland (-1,12 Prozent) haben im Jahr 2022 die höchsten Rückgänge zu verzeichnen. In Deutschland ist die Bevölkerung um rund 0,14 Prozent geschrumpft.
Die
natürliche Bevölkerungsentwicklung in der EU, d.h. die Differenz von Geburten und Sterbefällen, ist dabei allerdings für den Großteil der 27 Mitgliedsländer negativ, darunter auch Deutschland. Auch für die EU und die Eurozone insgesamt ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung negativ (EU: -2,8 Prozent; Eurozone: -2,1 Prozent).
Der Hauptgrund hierfür sind niedrige Geburtenzahlen. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass bei einer Kinderzahl von 2,1 Kindern je Frau die natürliche Bevölkerungsentwicklung langfristig stagniert. Diese
Fertilitätsrate ist 2022 von keinem EU-Land erreicht worden. Frankreich (1,84 Kinder je Frau), Tschechien (1,83 Kinder je Frau) und Rumänien (1,81 Kinder je Frau) haben hier noch die höchsten Werte. Am anderen Ende der Skala stehen Malta (1,13 Kinder je Frau), Spanien (1,19 Kinder je Frau) und Italien (1,25 Kinder je Frau). Der Durchschnitt in der EU hat bei rund 1,53 und in der Eurozone bei rund 1,52 Kindern je Frau gelegen; Deutschland befindet sich mit rund 1,58 Kindern je Frau auf durchschnittlichem EU-Niveau.
EU: Auswirkungen der Migration auf die Bevölkerung
Bevölkerungszuwächse gehen daher vor allem auf Wanderungsbewegungen zurück. Die höchsten
Wanderungsgewinne in den EU-Staaten verzeichneten im Jahr 2021 Luxemburg (13,2 Netto-Zuwanderer je 1.000 Einwohner:innen), Litauen (12,4 Netto-Zuwanderer je 1.000 Einwohner:innen) und Portugal (9,6 Netto-Zuwanderer je 1.000 Einwohner:innen).
Auf der anderen Seite verließen insbesondere in Kroatien (33,1 Netto-Abwanderer je 1.000 Einwohner:innen), Griechenland (1,6 Netto-Abwanderer je 1.000 Einwohner:innen) und der Slowakei (1,5 Netto-Abwanderer je 1.000 Einwohner:innen) mehr Menschen das Land als hinzukamen.
In manchen Ländern, vor allem in Ost- und Südeuropa, tragen sowohl niedrige Geburtenzahlen als auch Auswanderung zum Bevölkerungsrückgang bei.
Die Zahlen der
Einwanderung und Auswanderung in den Mitgliedstaaten aus/in Nicht-EU-Ländern
zeigen, dass im Jahr 2021 nach Deutschland, Spanien und Italien die meisten Menschen eingewandert sind, während Spanien, Deutschland und Frankreich die größten Auswanderungsländer gewesen sind.
Den höchsten
Ausländeranteil unter den EU-Staaten an der Bevölkerung hatten im Jahr 2022 Luxemburg mit rund 47,1 Prozent, Malta mit rund 20,6 Prozent und Zypern mit rund 18,8 Prozent. Am niedrigsten ist der Ausländeranteil in Rumänien mit rund 0,3 Prozent, Kroatien mit rund 0,9 Prozent und der Slowakei mit rund 1,1 Prozent . In Deutschland waren rund 13,1 Prozent der Einwohner:innen ausländische Staatsbürger:innen.
Demografischer Wandel in der Europäischen Union
In vielen EU-Ländern lässt sich ein demografischer Wandel hin zu einer perspektivisch niedrigeren und älteren Bevölkerung feststellen. Ein Aspekt dieser Veränderung sind die bereits erwähnten geringen Geburtenraten, ein anderer ist die steigende
Lebenserwartung der EU-Mitgliedstaaten. Am längsten leben die Menschen in Spanien, wo die Lebenserwartung im Jahr 2021 bei rund 84,4 Jahren gelegen hat. In Bulgarien leben die Menschen mit einer Lebenserwartung von rund 71,4 Jahren durchschnittlich am kürzesten.
In Deutschland hat die Lebenserwartung rund 80,8 Jahre betragen, was in etwa dem Durchschnitt der EU entspricht, wohingegen der Schnitt der Eurozone von rund 81,6 Jahren nicht erreicht wird. Generell leben Frauen einige Jahre länger als Männer.
Das höchste
Durchschnittsalter (Altersmedian) der EU-Staaten hatten im Jahr 2022 Italien (48 Jahre), Portugal (46,8) und Griechenland (46,1 Jahre); am niedrigsten war es in Zypern (38,3 Jahre), Irland (38,8 Jahre) und Luxemburg (39,7 Jahre).
Der EU-Durchschnitt hat bei rund 44,4 Jahren gelegen, jener der Eurozone bei rund 44,9 Jahren.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung der gesamten
Altersstruktur in den EU-Mitgliedstaaten: So haben Irland (19,7 Prozent), Schweden (17,6 Prozent) und Frankreichs (17,5 Prozent) den höchsten Anteil der jungen Bevölkerung von unter 15 Jahren; am geringsten ist er in Italien (12,7 Prozent), Portugal (12,8 Prozent) und Malta (13,4 Prozent). Nahezu spiegelbildlich stehen bei der Bevölkerung ab 65 Jahren Italien (23,8 Prozent), Portugal (23,7 Prozent) und Finnland (23,1 Prozent) an der Spitze, während der Anteil der älteren Menschen in Luxemburg (14,8 Prozent), Irland (15 Prozent) und Zypern (16,5 Prozent; alle Werte Stand 2022) vergleichsweise niedrig ausfällt.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.