Wohnimmobilien schaffen Raum zum Leben. Demzufolge sind Wohnungen und Häuser nicht nur ökonomische, sondern auch und vor allem soziale Güter. Ein sicheres Dach über dem Kopf deckt ein Grundbedürfnis, welches durch nichts zu ersetzen ist. Doch in Deutschland mangelt es häufig an Wohnraum – vor allem an Bezahlbarem. Die Situation auf dem Wohnimmobilienmarkt hierzulande ist angespannt. Steigende Mieten und hohe Kaufpreise treffen auf ein in weiten Teilen des Landes begrenztes Angebot an Wohnraum. Dies gilt vor allem für die Ballungsräume der Republik. Besonders umkämpft ist der
. Dort erreichen die Mieten und Preise ein zunehmend bedenkliches Niveau.
Entwicklung der Mieten und Kaufpreise
Die Wohnungsmieten und -preise sind seit einigen Jahren in vielen Regionen des Landes überdurchschnittlich hoch. Dabei entwickelten sich die Mieten und Kaufpreise jedoch teilweise divergent. Während die
Mieten nahezu stetig angestiegen sind - egal ob in den Großstädten, den städtischen wie auch in den ländlichen Kreisen, sind die
Preise für Eigentumswohnungen, wie auch die
Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser ab Mitte des Jahres 2022 gesunken. Nun ist jedoch wieder ein Ansteigen der Preise zu beobachten.
Die angespanntesten Mietmärkte findet man in den Metropolen des Landes. Beispielsweise
stiegen die Mieten in der Bundeshauptstadt Berlin zwischen 2019 und 2024 um etwa 45 Prozent. In den Metropolen ist auch der Immobilienkauf eine extrem kostspielige Angelegenheit: Zahlte man in München Ende 2018
beim Kauf einer Eigentumswohnung noch durchschnittlich etwa 7.359 Euro für den Quadratmeter, so waren es fünf Jahre später bereits fast 11.000 Euro pro Quadratmeter. Aber auch in den anderen deutschen Großstädten haben
die Eigentumswohnungspreise merklich angezogen.
Es gibt immer weniger Leerstand – allerdings nicht überall
Die Nachfrage nach Wohnraum hierzulande ist groß. Dadurch reduziert sich der Wohnungsleerstand (Leerstand marktaktiver Geschosswohnungen). Im Jahr 2022 ist die
Leerstandsquote auf dem deutschen Wohnungsmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gesunken. Innerhalb Deutschlands gibt es allerdings deutliche regionale Unterschiede: Während im Westteil des Landes nur 1,9 Prozent
der Wohnungen leer stehen, sind es im Osten 5,8 Prozent. Und während in Sachsen-Anhalt sogar 7,7 Prozent des
verfügbaren Wohnraums leer steht, liegt die
Leerstandsquote in Berlin bei lediglich 0,3 Prozent.
Das Wohnungsangebot sinkt
In Deutschland wird zu wenig gebaut. Der Wohnungsneubau befindet sich in einer tiefen Krise. Dies zeigen die Zahlen zu Baugenehmigungen und Baufertigstellungen im Land. Die Baugenehmigungen sind 2023 das zweite Jahr in Folge auf
knapp 260.000 Wohnungen gefallen. Insgesamt fertiggestellt wurden im genannten Jahr
rund 294.000 neue Wohnungen. Damit klafft eine große Lücke zwischen
dem Bedarf und der Realität im deutschen Wohnungsbau. Der von der Bundesregierung ausgegebene Zielwert von 400.000 neuen Wohnungen jährlich wurde lediglich zu 74 Prozent erreicht. Im Bereich des Miet- und Sozialwohnungsbaus fällt die Bilanz sogar noch schlechter aus. Hier konnten nur 55 Prozent (Mietwohnungen) bzw. 23 Prozent (Sozialwohnungen) des Bedarfs gedeckt werden. Und Hoffnung auf Besserung ist nicht in Sicht. Gemäß
einer Prognose des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) sollen in Deutschland bis zum Jahr 2027 bis zu 830.000 Wohnungen fehlen.
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