Mit einem Anteil von sechs Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland gehört das Baugewerbe zu den
. Aufgrund der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt wird dieser Sektor gesellschaftlich immer wichtiger. Die Baubranche hatte in den letzten Jahren mit einem signifikanten Anstieg der
zu kämpfen und war damit direkt von der insgesamt schlechten wirtschaftlichen Situation in Deutschland betroffen.
Das Baugewerbe lässt sich in das
und das Baunebengewerbe unterteilen. Das Bauhauptgewerbe umfasst insbesondere den Hoch- und Tiefbau, während sich das Baunebengewerbe, auch
, auf den Bereich Bauinstallation und sonstiger Ausbau bezieht.
Wie steht es um das deutsche Baugewerbe?
Das Baugewerbe wird durch unterschiedliche wirtschaftliche Faktoren beeinflusst. Ein Indikator ist das
BIP, welches im Jahr 2023 rückläufig war und Deutschland damit in eine Rezession rutschte. Die deutsche Wirtschaft und damit auch der Baubereich sind durch die anhaltenden Krisen, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, gekennzeichnet. Lieferengpässe, Rohstoffmangel, steigende Energiekosten,
hohe Zinsen und Fachkräftemangel führten zu einem starken Anstieg der Kosten. Die
Preise im Baugewerbe lagen zuletzt rund 15 Prozent über dem Vorjahreswert. Ein Preisrückgang innerhalb der Branche wird nicht erwartet, lediglich eine Anpassung an die
Inflationsrate.
Aber auch Trends innerhalb der Branche, wie immer wichtiger gewordene Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, der Anstieg der Digitalisierung, Technologische Entwicklungen und nicht zuletzt das Bevölkerungswachstum beeinflussen das Baugewerbe. Besonders betroffen von den Krisen und Entwicklungen ist der
Wohnungsbau. Im vergangenen Jahr wurden rund 250.000
neue Wohnungen gebaut. Damit wurde das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, wie auch im Vorjahr, nicht erfüllt.
Steigende Umsätze trotz Krise
Trotz Krisen konnte das Baugewerbe in Deutschland zuletzt
steigende Umsätze und ein stetig wachsendes
Bauvolumen verzeichnen. Für das laufende Jahr erwarten Experten jedoch stagnierende Umsatzzahlen. Im europäischen Vergleich ist Deutschland Spitzenreiter für die
Bauinvestitionen und investierte im vergangenen Jahr mehr als 486 Milliarden Euro in die Baubranche. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist ein wichtiger Indikator für die Baukonjunkturelle Entwicklung und deutet auf eine wachsende Baunachfrage und eine leichte Entspannung hin. Im Jahr 2023 verzeichnete die deutsche Bauindustrie
Auftragseingänge aus dem Ausland in Höhe von knapp 40 Milliarden Euro. Eine weitere positive Entwicklung ist auch die
steigende Zahl an Unternehmen innerhalb im Baugewerbe. Das
wichtigste deutsche Bauunternehmen ist die Hochtief AG mit einer Bauleistung von rund 27,8 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Beschäftigung und Ausbildung im deutschen Baugewerbe
Die
Zahl der Erwerbstätigen im Baugewerbe veränderte sich im Jahr 2023 nur leicht verglichen mit dem Vorjahr und belief sich auf rund 2,65 Millionen. Damit entfielen etwa 5,8 Prozent aller
Erwerbstätigen in Deutschland auf das Baugewerbe. Der Großteil war im Bereich Bau von Gebäuden beschäftigt. Der
Anteil der Vollzeitbeschäftigten im Baugewerbe nimmt seit Jahren langsam tendenziell ab. Zuletzt waren 87 Prozent der Beschäftigten im Baugewerbe Vollzeit beschäftigt. Der
Frauenanteil im Baugewerbe lag bei rund 13 Prozent und war damit im Vergleich zu anderen Branchen sehr niedrig. Das Baugewerbe hat im Zuge der Krisen seit einiger Zeit mit dem
Fachkräftemangel zu kämpfen. Im europaweiten Vergleich gaben knapp 40 Prozent der deutschen Unternehmen an, in ihrer Geschäftstätigkeit vom Fachkräftemangel beeinflusst zu sein. Damit lag Deutschland über dem EU-Schnitt.
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