Lebenserwartung deutscher Rekruten im Zweiten Weltkrieg 1941-1945
Kriegsverlauf
Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unternahmen die Nationalsozialisten beispiellose Anstrengungen, das deutsche Heer wieder zu einer großen und schlagkräftigen Armee zu formen. Erklärtes Ziel hierbei war jedoch nicht nur die Ablehnung des Vertrages von Versailles, sondern die Vorbereitung von Angriffskriegen. Die Ausbildung der Infanterie konnte in Friedenszeiten noch ohne Einschränkungen vorgenommen werden und auch in den ersten beiden Kriegsjahren gegen die Westalliierten blieben die Verluste moderat. Erst mit dem Einmarsch in die Sowjetunion im Jahr 1941 nahmen auch die deutschen Verluste massiv zu. Um dies auszugleichen wurden die Ausbildungszeiten reduziert und zunehmend auch unerfahrene Truppen in den Kampf geworfen.Volkssturm
Den Tiefpunkt dieser Entwicklung erlebte das Deutsche Reich im Jahr 1944 mit der Gründung des "Volkssturms". In diesem wurden alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 zum Dienst an der Waffe gezwungen. Zunächst sollte der Volkssturm vor allem Aufgaben in der Heimat übernehmen, etwa die Flugabwehr oder die Bewachung von Gefangenen. Dies sollte sich mit fortschreitendem Krieg jedoch ändern und Formationen des Volkssturms wurden ohne Ausbildung und mit nur mangelhafter Ausrüstung an die Front geschickt. Vor allem fanden diese Einheiten bei der Verteidigung deutscher Städte Verwendung. Im Volkssturm dienten auch viele Mitglieder der Hitlerjugend und Verwundete. Die Verluste waren entsprechend hoch und oft wurden Einheiten des Volkssturms von ihren Befehlshabern regelrecht verheizt.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.