Größe der Kolonialreiche des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und Deutschlands

Im Jahr 1876 hatte das Deutsche Kaiserreich über keinen Kolonialbesitz verfügt. 1914 betrug die Größe des deutschen Kolonialreichs etwa 2,9 Millionen km².

Kolonialpolitik im Deutschen Kaiserreich

Das Deutsche Kaiserreich war bis zu Beginn der 1880er Jahre keine Kolonialmacht. Zu diesem Zeitpunkt warben bereits verschiedene Interessengruppen intensiv um eine imperialistische Ausrichtung der deutschen Politik. Zunächst erfolgte der Erwerb von Gebieten in Übersee durch Kolonialvereine, Kolonialgesellschaften und Kaufleute. Diese Gebiete wurden anschließend unter "deutschen Schutz" gestellt und ab 1890 dann durch das Deutsche Reich gepachtet. Verwaltet wurden sie von einem Generalgouverneur und mithilfe von Soldaten und Beamten.

Methoden der Herrschaft

Die Kolonialverwaltungen führten in den Kolonialgebieten Kopf- und Hüttensteuern ein. Menschen, die diese nicht entrichten konnten, wurden zur Zwangsarbeit verurteilt. Viele gerieten so in Unfreiheit. Widerstand wurde mit Gewalt- und Zwangsmaßnahmen begegnet, die fest zum Repertoire der Kolonialverwaltungen in allen unterworfenen Gebieten gehörten.