Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine jüngste Prognose zur Entwicklung der Konjunktur in Deutschland veröffentlicht. Demnach wird die Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr schrumpfen. Damit hat der Sachverständigenrat seine letzte Prognose aus dem März 2023 um 0,6 Prozentpunkte nach unten revidiert.
Der Sachverständigenrat erwartet, dass die deutsche Volkswirtschaft sich erst im Verlauf des Jahres 2024 allmählich wieder erholt. Das außenwirtschaftliche Umfeld dürfte sich den Experten zufolge nur langsam verbessern und die Geldpolitik die Kreditvergabe weiterhin bremsen. Der Rückgang der Inflation in Kombination mit den hohen Lohnabschlüssen dürfe aber zu Realeinkommenssteigerungen führen. Hierdurch könne sich der private Konsum beleben. Die Arbeitslosenquote bleibt der Prognose zufolge konstant zwischen fünf und sechs Prozent.
Die deutsche Wirtschaft habe sich im europäischen Vergleich besonders stark abgekühlt. So hätten die privaten Haushalte und der Staat ihre Konsumausgaben reduziert. Die Industrie und die Bauwirtschaft würden zwar noch von einem erhöhten Bestand an Aufträgen zehren, allerdings gingen diese und auch die Neuaufträge deutlich zurück. Hinzu kämen Engpässe aufgrund fehlender Arbeitskräfte.
Die Prognose sei allerdings mit erheblichen Abwärtsrisiken behaftet, so die Experten. So könnten eine ausbleibende Erholung in China, eine Verschärfung der weltpolitischen Lage, ein erneuter Anstieg der Energiepreise, eine stärkere Dämpfung der Nachfrage durch die Geldpolitik als erwartet oder ein zurückhaltendes Ausgabeverhalten der Verbraucher das Wachstum bremsen.