Die Menge des in Deutschland produzierten Stahls ist zuletzt auf ein historisches Tief gefallen. So wurden im vergangenen Jahr 32,8 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt – nur im Zuge der großen Finanzkrise im Jahr 2009 wurde hierzulande noch weniger Stahl produziert, wie die Statista-Infografik mit Daten der Wirtschaftsvereinigung Stahl zeigt.
Dazu Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Die Produktionsdaten in diesem Jahr geben Anlass zur größten Sorge: Die Stahlproduktion befindet sich gegenwärtig im freien Fall. Betroffen sind zwar beide Produktionsrouten – infolge der anhaltend hohen Strompreise in Verbindung mit einer dauerhaft schwachen Konjunktur leidet aber ganz besonders die Elektrostahlerzeugung.“ Um tiefe Einschnitte am Stahlstandort zu vermeiden, bestehe nun dringender Handlungsbedarf. Die Politik müsse sich ihrer Aufgabe, bezahlbare Strompreise zu schaffen, deshalb weiterhin und mit Hochdruck stellen.
Auch die zunehmende Konkurrenz aus Asien setzt die deutsche Stahlbranche unter Druck. Ein Faktor, der bereits in den 1980er Jahren zu der so genannten "Stahlkrise" geführt hat. Diese Krise führte in Westdeutschland zu struktureller Arbeitslosigkeit und Deindustrialisierung. Sie war durch die zunehmende Konkurrenz durch billigeren, in Japan und den asiatischen „Tigerstaaten“ hergestellten Stahl bedingt.