Lebenserwartung in Deutschland bei Geburt nach Geschlecht
Wir werden immer älter
Der Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt hat sich bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sehr schnell vollzogen. Zwischen 1871/1881 und 1949/1951 hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer um 29 Jahre und für Frauen um 30 Jahre erhöht. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten bis hinein ins 21. Jahrhundert, von 1949/1951 bis 2014/2016, ist die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer um 13,8 Jahre und für Frauen um 14,7 Jahre gestiegen. Laut Prognose des Statistischen Bundesamtes könnte die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2060 für Frauen auf 88,8 und für Männer auf 84,8 Jahre ansteigen.
Warum werden wir immer älter?
Je wohlhabender eine Gesellschaft, desto höher ist in der Regel auch die Lebenserwartung. Einer der wichtigsten Gründe für die gestiegene Lebenserwartung ist dabei der medizinische Fortschritt. Wurde seit dem 19. Jahrhundert zunächst die Kindersterblichkeit zurückgedrängt und verloren Infektionskrankheiten wie Tuberkulose nach und nach an Schrecken, sorgen heute vor allem die Prävention und Therapie von klassischen Altersleiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs für eine Verlängerung des Lebens. Neben der Entwicklung von Arzneimitteln sind auch Faktoren wie Hygiene, Bildung sowie die Arbeits- und Lebensweise der Menschen von zentraler Bedeutung.