Häufigste Todesursachen in Deutschland
Sterbegeschehen in Deutschland
Datengrundlage für das Sterbegeschehen in Deutschland ist in erster Linie die Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes. In ihr werden alle Sterbefälle der Wohnbevölkerung nach der zugrunde liegenden Todesursache gemäß der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) ausgewiesen. Die Gesamtzahl der Gestorbenen korreliert dabei vollständig mit dieser Todesursachenstatistik, so dass die Gesamtzahl der Sterbefälle eines Jahres komplett nach den unterschiedlichen Todesursachen klassifiziert werden kann. Im Jahr 2022 waren rund 40 Prozent der verstorbenen Männer und Frauen bei ihrem Tod über 85 Jahre alt. Das durchschnittliche Sterbealter belief sich auf 79,67 Jahre und hat sich damit im Laufe der letzten 50 Jahre um mehr als 11 Jahre erhöht. Demgegenüber bewegt sich die Sterberate in diesem Zeitraum auf relativ konstantem Niveau leicht ober- und unterhalb der 11 Sterbefälle je 1.000 Einwohner-Marke. Mit einer aktuellen Sterberate von 12,7 je 1.000 Einwohner belegt die Bundesrepublik im Vergleich mit den anderen EU-Ländern einen Platz im oberen Mittelfeld. Seit den frühen siebziger Jahren sterben in der Bundesrepublik jedes Jahr mehr Menschen als geboren werden.Altersbedingte Erkrankungen häufigste Todesursache
Vor dem Hintergrund eines steigendenden Durchschnittalters im Zuge der demografischen Entwicklung in Deutschland – die Anzahl der über 65-Jährigen könnte bis 2050 auf über 22 Millionen ansteigen – werden auch zukünftig altersbedingte Erkrankungen das Todesursachengeschehen dominieren. Auf den vorderen Plätzen der wichtigsten Einzeldiagnosen landen neben ischämischen Herzkrankheiten und Myokardinfarkten vor allem Lungenkrebs und Demenzerkrankungen - und seit dem Jahr 2021 Covid-19.Für junge Menschen stellen hingegen Unfälle eine größere Gefahr dar. In der Altersgruppe der 18- bis 19-Jährigen etwa entfiel jeder dritte Todesfall auf einen Unfall. Mit rund einem Prozent aller Todesfälle sind auch Suizide eine traurige Konstante im Todesursachengeschehen. Zwar sind die Zahlen im Langzeittrend rückläufig, dennoch sterben in der Bundesrepublik Jahr für Jahr zwischen 9.000 und 10.000 Menschen durch Selbsttötung - und damit mehr als aufgrund von Verkehrsunfällen, Drogen und HIV zusammen.