Der Sachverständigenrat hat seine jüngste Prognose zur Entwicklung der Konjunktur in Deutschland veröffentlicht. Demnach wird die Wirtschaftsleistung dieses Jahr nur um 1,8 Prozent zulegen. Bisher hatten die Ökonomen im letzten Jahresgutachten 2021/22 noch 4,6 Prozent Wachstum erwartet. Für dieses und nächstes Jahr erwarten die Wirtschaftsweisen eine Arbeitslosenquote von 5,1 bzw. 4,9 Prozent. Die Verbraucherpreise könnten der Prognose zufolge im Jahr 2022 um 6,1 Prozent zu, kommendes Jahr dann um 3,4 Prozent.
Grund für diese deutlich schlechteren Aussichten ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Er belastet den Experten zufolge die Aussichten für die Weltwirtschaft und bringe große politische Unsicherheit mit sich. Anhaltend hohe Preise für Energie und Rohstoffe sowie der Ausfall von Nahrungsmittel- und Düngemittelexporten aus der Ukraine und Russland seien wahrscheinliche Folgen.
Besonders besorgt zeigen sich die Sachverständigen wegen der großen Abhängigkeit der europäischen Wirtschaft von russischen Energielieferungen. Diese Abhängigkeit berge das erhebliche Risiko einer geringeren Wirtschaftsleistung bis hin zu einer Rezession bei gleichzeitig deutlich höheren Inflationsraten. Deutschland sollte umgehend alle Hebel in Bewegung setzen, um Vorkehrungen gegen einen Stopp russischer Energielieferungen zu treffen und die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zügig zu beenden.