Der Sachverständigenrat hat seine jüngste Prognose zur Entwicklung der Konjunktur in Deutschland veröffentlicht. Demnach wird die Wirtschaftsleistung dieses Jahr dank einer im Sommer einsetzenden Erholung insgesamt um rund 7 Prozent einbrechen und 2021 dann um 4,9 Prozent zulegen. Die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland dürfte recht nahe an dem bereits im Sondergutachten als „ausgeprägtes V“ beschriebenen Risikoszenario liegen. Die Prognose der Experten deckt sich weitgehend mit den Erwartungen der großen Wirtschaftsforschungsinstituten.
Die Experten formulieren in ihrem Gutachten außerdem eine eindringliche Warnung: „Sollte es nicht gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen etwa durch Smart Distancing gering zu halten, den Lockerungskurs fortzusetzen und die Unsicherheit der Unternehmen und Haushalte zu senken, ist mit einer deutlich länger anhaltenden Schwächephase zu rechnen.“
Für dieses und nächstes Jahr erwarten die Wirtschaftsweisen eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent; das sind 1,2 Prozentpunkte mehr als vor Corona. Während pandemiebedingte Angebotseinschränkungen bei einzelnen Produkten (wie etwa bei Lebensmitteln) zu steigenden Preisen führen könnten, dürften die krisenbedingt schwächere Nachfrage und die verschlechterte Lage am Arbeitsmarkt einen inflationsmindernden Effekt auf die Preise haben. Für 2020 rechnen die Weisen daher nur mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.