Preisentwicklung in Deutschland
Zu den wesentlichen Preisindizes gehören die Indizes zu den Rohstoffpreisen, den Energiepreisen, den Erzeugerpreisen, den Großhandelspreisen und den Verbraucherpreisen. Weitere Indizes beschreiben z.B. die Außenhandelspreise oder die Bau-, Wohn- und Immobilienpreise. Die Entwicklung dieser unterschiedlichen Preise hängen dabei teilweise zusammen, so führt eine Preissteigerung bei Rohstoffen auch zu einer Verteuerung der Erzeugerpreise, der Großhandelspreise und schließlich auch der Verbraucherpreise. Wichtigster Gradmesser für die Entwicklung der Verbraucherpreise ist die Inflationsrate in Deutschland. Die Inflation bezeichnet die Geldentwertung, die durch ein beständiges Ansteigen des Preisniveaus für Endprodukte (Konsumgüter, Investitionsgüter) gekennzeichnet ist. Die Berechnung der Inflation basiert auf der Preisentwicklung eines definierten Warenkorbs aus unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen.
Inflation in Deutschland auf hohem Niveau
Im Jahr 2023 lag die Inflationsrate bei einem Durchschnittswert von 5,9 Prozent. Nach dem Rekordjahr 2022 blieb die Inflation in Deutschland damit auf hohem Niveau. In den ersten Monaten des Jahres 2023 stiegen die Verbraucherpreise im Vorjahresvergleich weiter stark an, jedoch verlor die Entwicklung der Verbraucherpreise im Jahresverlauf an Dynamik. Die Gründe für die hohe Inflation der letzten zwei Jahre sind vielfältig. Zunächst sorgte die Coronakrise und ihre Folgen für einen Anstieg der Inflationsrate, unter anderem durch unterbrochene Lieferketten und Lieferengpässe oder auch den Wegfall der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze. Schon vor Beginn des Krieges in der Ukraine konnte ein Anstieg der Energiepreise beobachtet werden, durch den Krieg hat sich diese Entwicklung deutlich verstärkt, zudem kam es zu weiteren Lieferengpässen. Durch die hohen Preise für Energie haben sich in der Folge auch die Erzeugerpreise teilweise sehr stark erhöht, was wiederum zu einer Verteuerung von vielen Waren und Dienstleitungen, insbesondere von Nahrungsmitteln führte. Dabei werden erhöhte Erzeugerpreise oft nach und nach von Produzenten an Verbraucher weitergegeben und gelten somit als Indikator für zukünftige Entwicklungen der Inflationsrate. Nicht zuletzt nimmt auch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank Einfluss auf die Preisentwicklung.Rohstoff- und Energiepreise
Besonders wichtig ist die Preisentwicklung bei Energie und Rohstoffen, weil diese wiederum einen großen Einfluss auf die Preise vieler anderer Güter hat. Seit 2020 steigen sowohl Energiekosten als auch die vieler Rohstoffarten stetig an und explodierten zum Ende des Jahres 2021 regelrecht. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Die Corona-Pandemie mit ihren Folgen für Lieferketten und den globalen Handel, steigende Preise für CO2-Emissionen sowie der Krieg in der Ukraine wirkten und wirken sich auf die Höhe der Erzeuger- und Verbraucherpreise aus.Der Rohölpreis war in den vergangenen Jahren eher unstetig. Nachdem die Preise bis zum Jahr 2012 auf durchschnittlich 109,45 US-Dollar je Barrel gestiegen sind, sank der Rohölpreis auf durchschnittlich rund 41,47 US-Dollar je Barrel im Jahr 2020, stieg dann im Zuge benannter Entwicklungen bis 2022 jedoch wieder deutlich an. Von diesen Preissteigerungen direkt betroffen sind die Kraft- und Treibstoffpreise. Der Benzinpreis, welcher in den letzten 50 Jahren ohnehin tendenziell gestiegen ist, betrug im Jahr 2022 durchschnittlich 192,6 Cent für einen Liter Superbenzin. Auch der Dieselpreis ist zuletzt stark angestiegen.
Die Situation am Gasmarkt zeigt in der jüngeren Vergangenheit ein ähnliches Bild - die Preise für Erdgas sind seit Mitte des Jahres 2021 deutlich gestiegen. Der Index zur Entwicklung des Strompreises für Haushalte steigerte sich von 81 Indexpunkten im Jahr 2000 auf 234 Indexpunkte in der zweiten Jahreshälfte 2022. Auch der Index zur Entwicklung des Industriestrompreises in Deutschland stieg seit 2020 deutlich an.
- Die wichtigsten Inhalte zu Rohstoff- und Energiepreisen im Überblick:
- Themenseite zu Rohstoffpreisen
- Themenseite zu Ölpreisen
- Themenseite zu Erdgaspreisen
- Statistik zum Erdgaspreis
- Themenseite zu Benzinpreisen
- Statistik-Report zu Energiepreisen
- Themenseite zu Strompreisen
Erzeugerpreise, Großhandelspreise und Lebensmittelpreise
Die zuvor genannten Preise haben direkten Einfluss auf die Erzeugerpreise. Die Erzeugerpreise sind die Preise, die die Hersteller von industriellen oder auch landwirtschaftlichen Erzeugnissen für ihre Produkte verlangen. Hier wirken sich neben Rohstoffkosten auch etwa Witterungsbedingungen (z.B. Trockenheit, Hitze, Frost), Transportkosten oder das erforderliche Lohnniveau der Arbeitskräfte (z.B. Mindestlohn) auf das Erzeugerpreisniveau aus. Die Erzeugerpreise gelten als Indikator für zukünftige Entwicklungen der Inflationsrate, weil sie die Preisentwicklung in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses messen. Die Erzeugerpreise der Ernährungsindustrie z.B. erhöhen letztlich die Preise, die die Endverbraucher für Lebensmittel aufwenden müssen. Bei uns finden Sie rund 250 Statistiken zu den Erzeugerpreisen diverser Produkte und Güter.Die Erzeugerpreise haben großen Einfluss auf die Großhandelspreise. Die Großhandelspreise sind die Preise, für die Großhändler Waren/ Güter an Händler verkauft. Auch die Einkaufspreise der Großhändler werden als Großhandelspreis bezeichnet. Die Großhandelspreise haben wiederum direkten Einfluss auf die Verbraucherpreise, also den Preisen, die ein Endkunde für Waren und Güter zahlen muss. Bei Statista finden Sie über 900 Statistiken zu den Verbraucherpreisen von verschiedenen Waren und Gütern. Die Preise hängen natürlich auch von weiteren Faktoren ab, so beeinflusst bspw. auch die Konkurrenzsituation im Handel oder die Marktmacht von Einzelhandelsketten die Lebensmittelpreise für die Endverbraucher.
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- Statistik zu Preissteigerungen ausgewählter Waren und Dienstleistungen
- 900 Statistiken zu Verbraucherpreisen diverser Produkte/ Waren
- Themenseite zu Lebensmittelpreise
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- 250 Statistiken zu Erzeugerpreisen
Bau-, Wohn- und Immobilienpreise
Die Immobilienpreise in Deutschland kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Bedingt ist dieser Anstieg sowohl durch demografische als auch wirtschaftliche Entwicklungen. So führt etwa eine wachsende Bevölkerung zu einem knappen Angebot von Immobilien. Dabei ist die Preisentwicklung stark regional abhängig. Neben den Preisen für Immobilien hat sich gleichermaßen auch der Baupreisindex für Wohngebäude stark erhöht, er stieg innerhalb einer Dekade bis zum Jahr 2022 um rund 55 Prozent. Angestiegen sind ebenfalls die Preise für baureifes Land in Deutschland. Kostete im Jahr 2011 ein Quadratmeter Bauland in Deutschland durchschnittlich 128 Euro, so mussten im Jahr 2021 bereits durchschnittlich 225 Euro dafür ausgegeben werden.- Die wichtigsten Inhalte zu Bau-, Wohn- und Immobilienpreisen im Überblick:
- Themenseite zu Immobilienpreisen
- Overview-Report zu Immobilienpreisen
- Statistik zur Entwicklung der Baupreise
- Statistik zum Häuserpreisindex
- Statistik-Report zu Mietpreisen
- Statistik zum Mietpreisindex