Fossile Rohstoffe
Ölpreise:Die weltweit wichtigsten Ölpreise sind diejenigen der europäischen Rohölsorte UK Brent und der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate. Daneben nehmen die OPEC Ölpreise, der Organisation erdölexportierender Staaten, global eine zentrale Rolle ein. Letztere sind in einem Korb aggregierte Preise ausgewählter OPEC-Rohölsorten. Die OPEC einigte sich im Januar 2022 mit zehn weiteren erdölproduzierenden Ländern auf eine zusätzliche - um 400.000 Barrel - erweiterte tägliche Fördermenge für den Folgemonat.
Kohlepreise:
Die langfristige Entwicklung der Preise für Kohle aus Südafrika und für Kohle aus Australien spiegeln weltwirtschaftliche Entwicklungen wider. Jeweils steigende Preise in den Jahren von 2002 bis 2008 zeugen von einer höheren Energienachfrage, insbesondere der Schwellenländer. Die Weltwirtschaftskrise des Jahres 2009 sowie der Preissturz im Corona-Jahr 2020 und die anschließenden weltwirtschaftlichen Konsolidierungen lassen sich anhand der Kohlepreisentwicklung ebenso deutlich aufzeigen.
Mineralische Rohstoffe
Basismetallpreise:Der Aluminiumpreis korreliert positiv mit den Rohölpreisen. Ursächlich hierfür ist die energieintensive Produktion des Leichtmetalls. Allgemein dient die Entwicklung des Aluminiumpreises als guter konjunktureller Indikator, da Aluminium in vielen industriellen Branchen einen notwendigen Bestandteil darstellt. Eine ähnliche konjunkturelle Bedeutung kommt dem Kupferpreis zu. Dieser hat sich von einem relativ niedrigen Niveau Mitte des Jahres 2020 zeitweise etwa verdoppelt auf einen Nominalpreis von zuletzt mehr als 9.500 US-Dollar je Tonne im Dezember 2021.
Edelmetallpreise:
Ein anderes Bild ergibt sich bei der Analyse der Preisentwicklung von Edelmetallen. Zu den Edelmetallen zählen Platin, Palladium, Silber und Gold. Insbesondere Gold dient hierbei als strategische Wertanlage, was kurzfristig mitunter einen sehr volatilen Goldpreis zur Folge hat. Im direkten Gegensatz dazu ist der Silberpreis in der Regel - Ausnahme während der Corona-Pandemie - deutlich geringeren Schwankungen unterworfen.
Agrarrohstoffe
Nonfood-Preise:Der Baumwollpreis im Welthandel mit Baumwolle fiel zunächst bis Mitte des Jahres 2020, und hat sich seitdem wieder kontinuierlich gesteigert und sogar verdoppelt auf ein Niveau von zuletzt rund 2,8 US-Dollar je Kilogramm. Baumwolle ist ein wesentlicher Textilrohstoff, wird aber zunehmend durch Chemiefasern substituiert. Der durchschnittliche Kautschukpreis je Kilogramm ist im Zeitraum bis Mitte 2020 zunächst auf ein Niveau von rund 1,3 US-Dollar gefallen und hat sich davon ausgehend bis Ende des Jahres 2021 stabilisiert. Sowohl Naturkautschuk als auch synthetischer Kautschuk sind Ausgangsmaterial für die Produktion von Gummi für beispielsweise Autoreifen.
Lebensmittelpreise:
Lebensmittelrohstoffpreise ändern sich in der Regel hauptsächlich abhängig von jeweiligen Ernteerträgen und industrieller sowie handelsbedingter Nachfrage. Der durchschnittliche Teepreis je Kilogramm weltweit bewegte sich im Verlauf von zwei Jahren auf einem Niveau zwischen zwei und drei US-Dollar. Eine saisonale Preisentwicklung ist jeweils zu erkennen. Der Importpreis von Sojabohnen je Tonne in die EU ist im Corona-Jahr 2020 zuerst etwas gesunken und dann ein Jahr lang bis Mitte 2021 stark gestiegen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 hat sich der Preis für Soja wieder etwas korrigiert. Die eiweißhaltige Sojabohne dient in erster Linie als Tierfutter sowie zur Herstellung von Sojaöl oder auch für die Produktion von Biodiesel. Der Palmölpreis pro Tonne für importiertes Palmöl in die EU hat sich im gleichen Zeitraum noch volatiler entwickelt. Palmöl ist Bestandteil einer Vielzahl von Produkten des alltäglichen Gebrauchs, wie Lebensmitteln oder Wasch- und Reinigungsmitteln.