Mit Entlaubungsmitteln besprühte Fläche im Vietnamkrieg 1962-1969
Von 1962 bis 1969 versprühten die USA im Zuge des Vietnamkrieges Pestizide und Entlaubungsmittel über Vietnam: Insgesamt wurden in dieser Zeit wurden fast sechs Millionen Morgen Land (dies entspricht 15.000 Quadratkilometern) mit diesem Mittel behandelt. Im Jahr 1962 wurden mit 17.000 vergleichsweise wenige Morgen Land getroffen. Bis 1967 hatte sich diese Zahl verzehnfacht.
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Agent Orange
In Vietnam kämpften die Verbände der kommunistischen Streitkräfte keinen konventionellen Krieg, sondern verlegten sich stattdessen auf das Legen von Hinterhalten. Sie schlugen aus der Deckung des Dschungels heraus zu, um sich kurz darauf wieder in diesen zurück zu ziehen. Auch der Nachschub der Kommunisten wurde im Schutze des dichten Blätterdaches über verborgene Pfade transportiert. Die Amerikaner konnten aus diesem Grund ihre schweren Waffen nur sehr begrenzt zum Einsatz bringen. Um dieses Problem zu lösen versprühten die USA große Mengen an verschiedenen Entlaubungsmitteln und Pestiziden, unter anderem Agent Orange. So sollte das Blätterdach entfernt und die kommunistischen Truppen sichtbar gemacht werden. Agent Orange jedoch war hoch giftig. Es wurden nicht nur große Teile des Dschungels dadurch verunreinigt, sondern auch große landwirtschaftliche Flächen betroffen. Agent Orange vergiftete nicht nur die ansässige Zivilbevölkerung, es war auch für zahlreiche Missbildungen bei Neugeborenen verantwortlich. Außerdem gelangten große Teile des Giftes in das Grundwasser.Der Vietnamkrieg
Nach der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen vietnamesischen Aufständischen und der französischen Kolonialmacht von 1946 bis 1955 kam das Land auch nach Abzug der Franzosen nicht zur Ruhe: Ab 1955 brach in Vietnam ein Bürgerkrieg aus. Im Norden des Landes befanden sich kommunistische Streitkräfte an der Macht, welche von der Volksrepublik China und der Sowjetunion unterstützt worden. Im Süden etablierte sich ein von den USA unterstütztes Regime. Das erklärte Ziel Nordvietnams war die Wiedervereinigung des Staates unter kommunistischer Herrschaft. Dieses Ziel verfolgte auch der Vietcong, eine im Süden des Landes operierende kommunistische Gruppierung, welche ebenfalls den Anschluss an Nordvietnam mit Waffengewalt durchsetzen wollte. Die USA entsandten daraufhin Truppen in die Region, um einen Fall Südvietnams und die Verbreitung des Kommunismus in Südostasien zu verhindern. Der Krieg entwickelte sich jedoch rasch zu einem verlustreichen Guerillakrieg und nach langen Kämpfen und hohen Verlusten zogen die USA im Jahr 1973 die letzten Truppen ab. Während des Vietnamkrieges kam es zu zahlreichen Kriegsverbrechen, unter welchen vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hatte.Weitere Informationen zu historischen Themen finden Sie hier.
