Trotz Sanktionen und Embargos geht es der russischen Wirtschaft besser, als viele im Westen sich wünschen dürften. Die Wirtschaft in der Ukraine hingegen leidet massiv unter dem russischen Angriffskrieg. Die Statista-Grafik illustriert mit Daten des Internationalen Währungsfonds das unterschiedliche Ausmaß der wirtschaftlichen Verwerfungen seit Kriegsbeginn. Demzufolge ist das Bruttoinlandsprodukt Russlands im ersten Kriegsjahr 2022 nur um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, das der Ukraine dagegen um rund 29 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im ersten Kriegsjahr beim Rückgang des Exportvolumens von Waren und Dienstleistungen, welcher in der Ukraine mit rund 45 massiv war, in Russland dagegen mit rund sieben Prozent deutlich geringer ausfiel. Russland konnte einen stärkeren Einbruch seiner Wirtschaft unter anderem dadurch verhindern, dass es den Export seiner großen Öl- und Gasvorräte ins Ausland nahezu konstant halten konnte. Der Anstieg der Verbraucherpreise und der Arbeitslosigkeit fiel in der Ukraine ebenfalls deutlich stärker aus.
Die Schätzungen des IWF gehen für beide Länder in den Jahren 2023 und 2024 von einer allmählichen Besserung der Lage aus. Die Daten geben jedoch jeweils die Veränderung zum jeweiligen Vorjahr an, die Ukraine würde sich somit nur leicht von einer sehr schlechten Ausgangslage des Jahres 2022 verbessern. Die Schätzungen sind insbesondere für das Jahr 2024 mit großen Unsicherheiten behaftet, da der Verlauf des Krieges schwer vorhersehbar ist.