Während die Verbraucherpreise in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr generell angestiegen sind, hat besonders der Sektor für Haushaltsenergie und Kraftstoffe mit einem Preisanstieg von 10,2 Prozent gegenüber 2020 den Gesamtanstieg von 3,2 Prozent beeinflusst. Wie unsere Grafik zeigt, unterlag der Energieindex in der Vergangenheit stärkeren Schwankungen als die restlichen Sonderindizes.
Während sich die Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen seit mindestens 2017 im Aufwärtstrend befinden, haben Preissenkungen im Energie- und Warenbereich 2020 für eine Gesamtinflation von nur 0,5 Prozentpunkten gesorgt. Deswegen sei ein deutlicherer Anstieg im Jahr 2021 laut Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts, auch nicht ungewöhnlich. "Hier wirkten sich insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 sowie der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr erhöhend auf die aktuelle Gesamtteuerung aus", so Thiel. "Neben den temporären Basiseffekten aus der Vergangenheit wirken zunehmend krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen."
Ob sich die Lage im Energiesektor in Zukunft bessern wird, ist bislang unsicher. Im Zuge der Diskussionen um Nord Stream 2 im Rahmen des Ukrainekonflikts, der im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent gestiegenen Preise für Erdgas und der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland könnte die Situation auf dem Energiemarkt allerdings auch 2022 angespannt bleiben.