Mobbing in Schule und Beruf
Mobbing im Schulkontext
Mobbing ist unter Kindern und Jugendlichen ein verbreitetes Phänomen – das zeigt nicht nur die PISA-Studie, sondern auch eine Umfrage von UNICEF Deutschland aus dem Jahr 2019. Nach dieser sind 14 Prozent der Befragten schon einmal im Internet, 16 Prozent in der Freizeit und 30 Prozent in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt worden. Angesichts dieser Zahlen überrascht es nicht, dass sich viele Kinder in Deutschland an ihrer Schule nicht sicher- oder wohlfühlen.Mobbing an Schulen hat viele Gesichter. Besonders häufig sind verbale und psychische Formen, es kommt aber auch zu physischer Gewalt. Eine Umfrage unter Lehrenden zur Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen aus dem Jahr 2022 zeigt ebenfalls, dass das Klima an Schulen teilweise als rau und gewaltbetont wahrgenommen wird. Anlass für Mobbing können zum Beispiel der Körper oder die Herkunft des Opfers sein. Damit ist Mobbing eine Form der Diskriminierung. Wichtig ist zu betonen, dass das Opfer in der Regel keine Schuld an seiner Situation trägt.
Mobbing am Arbeitsplatz
Auch zwischen Erwachsenen ist Mobbing keine Seltenheit: Tatsächlich liegen hier die Zahlen in einem ähnlichen Bereich wie beim Mobbing im Schulkontext. So waren laut Umfragen etwa 33 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland bereits Opfer von Mobbing. Besonders problematisch ist Mobbing am Arbeitsplatz, weil er für die Betroffenen den Arbeitsalltag unerträglich machen kann. Knapp 40 Prozent aller Befragten gaben in einer Umfrage an, bei Mobbing im Unternehmen das Gespräch mit dem Vorgesetzen suchen zu wollen. Das ist allerdings nur eine Option, wenn der Vorgesetzte nicht selbst als Täter involviert ist ("Bossing").Cybermobbing
Ein mit dem Internet aufgekommenes Phänomen ist Cybermobbing oder Cyberbullying. Cybermobbing findet häufig in Form beleidigender oder hasserfüllter Kommentare im Netz statt. Oft werden auch diffamierende Nachrichten, Fotos oder Videos verbreitet, wobei die Absender anonym bleiben können. Ein zentraler Schauplatz für Cybermobbing sind soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Laut einer Umfrage des Vereins Deutschland sicher im Netz erlebten im Jahr 2021 rund neun Prozent der Deutschen in sozialen Netzwerken Belästigungen oder Mobbing.Kinder und Jugendliche besitzen eine große Vulnerabilität gegenüber Angriffen aus dem Netz. Studien zeigen, dass viele Kinder negative Erfahrung im Internet machen, andere erleben in ihrem Umfeld, wie dritte Personen im Internet oder über das Handy gemobbt werden. Laut einer Studie der Barmer haben Erfahrungen mit Cybermobbing unter Jugendlichen 2022 leicht zugenommen.
In der Gruppe der Erwachsenen sind tendenziell Frauen eher von Cybermobbing betroffen.