Wie steht es um die Betreuung der Kinder in Deutschland?
Die vorschulische Bildung von Kindern ist in Deutschland freiwillig, jedoch gibt es seit 2014 Rechtsansprüche auf Betreuungplätze für Kinder unter sechs Jahren. Viele Eltern lassen daher ihren Nachwuchs in KiTas sowie Kindergärten betreuen. Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2020 über eine halbe Million Kleinkinder im Alter von 0 bis unter 3 Jahre in Kindertageseinrichtungen betreut. In der Alterskategorie von 3 bis unter 6 Jahre waren es rund 2,2 Millionen Kinder.Betreuungsangebote sind vor allem für Alleinerziehende wichtig. Im Jahr 2019 gab es in Deutschland circa 2,5 Millionen Alleinerziehende. Darunter waren 2,1 Millionen Mütter und rund 435.000 Väter. Insgesamt 17,3 Prozent der Kinder lebten somit bei einem alleinerziehenden Elternteil. Insgesamt ist die Anzahl der Familien mit minderjährigen Kindern unter den Familien am höchsten, bei denen die Eltern verheiratet sind. Die Anzahl der in Deutschland lebenden Ehepaare mit Kindern unter 18 Jahren beträgt etwa 5,9 Millionen (Stand: 2020).
Wie sieht die finanzielle Unterstützung aus, die Eltern vom Staat bekommen?
Finanziell werden Eltern durch den Staat in Form von Steuererleichterungen, Sozialleistungen und Kindergeld unterstützt. Im Jahr 2020 wurden durch den Staat rund 45,7 Milliarden Euro Kindergeld-Beträge ausgezahlt. Trotz dieser Förderungen, gibt es im internationalen Vergleich einige Staaten wie z.B. die skandinavischen Länder, die deutlich mehr gegen Kinderarmut tun. Auch deshalb rückt das Thema Kinderarmut innerhalb Deutschlands immer mehr in den Fokus öffentlicher Debatten. Im Dezember 2021 betrug derAnteil der Kinder unter 15 Jahren in Bremen, die in Hartz IV Bedarfsgemeinschaften lebten, rund 28,2 Prozent. Somit lebte mehr als jedes vierte Kind in einer Bedarfsgemeinschaft. Im Vergleich ist dies der höchste Wert unter allen Bundesländern in Deutschland.Wie verbringen Kinder in Deutschland ihre Freizeit?
Nach der Vollendung des sechsten Lebensjahres steht für viele Kinder der Wechsel vom Kindergarten in die Schule an. Laut des LBS Kinderbarometers bewerten rund 46 Prozent der Kinder ihr eigenes Wohlbefinden in der Schule als (sehr) gut. Aber bereits im Grundschulalter wird den Kindern einiges abverlangt. Etwa 24 Prozent fühlen sich durch den Leistungsdruck und die Erwartungen der Lehrkräfte manchmal überfordert. Neben dem Unterricht in der Schule bleibt aber gerade den jüngeren Kindern auch noch etwas Zeit, um ihren Hobbys und Interessen nachzugehen. Neben dem Lernen und dem Erledigen von Hausaufgaben zählen Spielen, Freund:innen treffen und Fernsehen zu regelmäßig ausgeübten Freizeitaktivitäten. Durch das Internet mit den sozialen Medien und die technischen Geräte wie Smartphones, Computer und Spielekonsolen, denen auch Kinder immer mehr Zeit widmen und Bedeutung beimessen, hat sich die Gestaltung der Freizeit im Vergleich zu den letzten zehn Jahren stark verändert. Rund 32 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland spielen nur noch an ein bis zwei Tagen in der Woche draußen, was vermutlich aber zusätzlich dadurch verstärkt wird, dass viele Eltern ihre Kinder nicht ohne erwachsene Begleitung draußen spielen lassen.Auffallend ist, dass die Hälfte der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren ein eigenes Handy oder Smartphone besitzen und knapp ein Drittel der Kinder in dieser Altersgruppe verfügt über ein eigenes Fernsehgerät. Die von den Eltern geschätzte Nutzungsdauer des Fernsehers beträgt für 10- bis 11-jährige Kinder durchschnittlich 73 Minuten pro Tag. Dabei stellt der öffentlich rechtliche Kanal KiKa den beliebtesten Fernsehsender für die in Deutschland lebenden Jungen und Mädchen dar.
Hinsichtlich der Internetnutzung sind die Kinder von heute teilweise geübter als so manch ein Erwachsener: Rund ein Fünftel der Kinder nutzen täglich oder fast täglich Suchmaschinen wie Google, 47 Prozent verschicken Nachrichten über WhatsApp und 21 Prozent schauen sich Youtube-Videos an. Aber das Internet kann auch zu schulischen Zwecken wie beispielsweise für die Vorbereitung eines Referates genutzt werden und die Informationsbeschaffung erleichtern.