Fläche der Kolonien ausgewählter Staaten 1935 und 1970

Zwischen 1935 und 1970 hat sich der Kolonialbesitz aller untersuchten Länder verringert. Die Kolonien des Vereinigten Königreiches hatten 1935 eine Gesamtfläche von 35 Millionen Quadratkilometern, 1970 waren es noch 103.836 Quadratkilometer. Belgien und Italien verfügten 1970 über keine Kolonien mehr.

Entkolonialisierung

Der historische Prozess der Auflösung der vom 16. bis ins 20. Jahrhundert bestehenden Kolonialsysteme und die Befreiung der Kolonien werden als Entkolonialisierung (oder Dekolonisierung) bezeichnet. Dieser Prozess begann in Amerika im 18. Jahrhundert. Das 20. Jahrhundert brachte für die Kolonien Afrikas und Asiens die Unabhängigkeit: Zwischen 1943 und 2002 wurden 120 Kolonien (oder Territorien) zu souveränen Staaten. Die Strukturen aus der Kolonialzeit wirkten allerdings in vielen Ländern auch nach ihrer Unabhängigkeit fort. Künstliche Grenzen, Monokulturen, fehlende Industrialisierung und weiterlaufende Abhängigkeiten von den ehemaligen Kolonialmächten stellen die Länder Afrikas und Asiens teilweise bis heute vor große Probleme.

Wichtige Eckdaten der Entkolonialisierung

Im Jahr 1947 entließ das Vereinigte Königreich Indien und Pakistan, 1948 auch Burma (Myanmar) und Ceylon (Sri Lanka) in die Unabhängigkeit. Der wichtigste Teil des Britischen Empires war damit aus dem Kolonialbesitz herausgelöst. Ein weiters wichtiges Datum markierte das Jahr 1960. Fast alle afrikanischen Kolonien Frankreichs und mehrere afrikanische Kolonien des Vereinigten Königreiches erlangten in diesem Jahr ihre Unabhängigkeit, außerdem die belgische Kolonie Kongo (heute DR Kongo).