Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre jüngste Prognose zur Entwicklung der Weltwirtschaft veröffentlicht. Demnach wird die Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die internationale Konjunktur wird laut Einschätzung der Experten dabei durch die Aussicht beflügelt, dass sich im Laufe des Jahres 2021 ein Großteil der Bevölkerung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften impfen lassen kann. Zusätzliche Impulse kämen von massiven finanzpolitischen Maßnahmen in den USA. Allerdings gehe von der Pandemie weiterhin ein wesentliches Abwärtsrisiko für die internationale Konjunktur aus. Überall dort, wo noch keine Herdenimmunität erreicht sei, könnten die jüngeren, besonders ansteckenden Virusmutationen weitere Infektionswellen auslösen.
Die Wirtschaft in China habe sich der Diagnose zufolge rasch von dem Einbruch zu Beginn des vergangenen Jahres erholt. Daher werde das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr mit 9,5% sehr kräftig zunehmen. In den USA habe sich die Erholung der Konjunktur vom pandemiebedingten Einbruch bis zuletzt fortgesetzt. Es sei zu erwarten, dass insbesondere der private Konsum in den kommenden Monaten deutlich zulegen wird. Die wirtschaftliche Erholung in Europa setze pandemiebedingt durch anhaltend hohe Infektionszahlen und einem langsamen Anlaufen der Impfkampagnen verzögert ein.
Die Gemeinschaftsdiagnose ist ein gemeinsames Projekt mehrerer Wirtschaftsforschungsinstitute. Dazu zählen unter anderem das DIW Berlin und das Münchner ifo Institut. Im Forschungsprojekt „Gemeinschaftsdiagnose“ (GD) wird die wirtschaftliche Lage in Deutschland analysiert und prognostiziert. Die Diagnosen werden zweimal jährlich, jeweils im Frühjahr und im Herbst, erstellt. Die Prognosen der GD liefern eine Orientierung für die Projektionen der Bundesregierung.