René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu Singapur
Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat in Südostasien und der kleinste Staat der Region nach Fläche. Geprägt ist Singapur unter anderem durch seine multiethnische Bevölkerung und Sprachvielfalt. Die Bevölkerung der ehemaligen britischen Kolonie setzt sich vor allem aus indischen, chinesischen und malaiischen Teilen zusammen. Singapur ist die drittteuerste Stadt weltweit nach Lebenshaltungskosten und hat nach den Vereinigten Arabischen Emiraten die höchste durchschnittliche Internetgeschwindigkeit (Stand: August 2024). Das südostasiatische Land ist einer der wichtigsten Finanzplätze weltweit und liegt im Ranking der digitalen Wettbewerbsfähigkeit auf dem dritten Rang weltweit.
Singapurs Wirtschaftsstruktur ist geprägt vom Dienstleistungssektor, der rund 72,5 Prozent der Bruttowertschöpfung des Inselstaats ausmacht. Der Industriesektor trägt etwa 22,4 Prozent zum BIP des Landes bei (jeweils 2023). Der Agrarsektor ist aufgrund der geringen Fläche Singapurs und Mangel an Ressourcen kaum ausgebaut. Im Industriesektor sind besonders Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes tätig, die in den Gewerbe- und Industriegebieten entlang der Küste ansässig sind. Singapurs Volkswirtschaft ist weitgehend privatisiert und dereguliert und dementsprechend attraktiv für internationale Unternehmen. Singapur ist daher neben der Bedeutung als Handelshub auch als einer der wichtigsten Finanzstandorte der Region bekannt.
Export
Die Staatsverschuldung in Singapur ist, gemessen an der Relation zum BIP, sehr hoch. Im Jahr 2023 hat die Staatsverschuldung etwa 162,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit ist Singapur auf Rang 4 der 10 Ländern mit der höchsten Staatsverschuldung weltweit im Jahr 2023. Dennoch ist Singapur ein Nettokreditor und Staatsanleihen aus Singapur genießen die bestmögliche Bewertung. Dies liegt unter anderem am hohen Nettoauslandsvermögen von Singapur. Dieses beträgt im Jahr 2023 etwa 1,1 Billionen US-Dollar. Das Nettoauslandsvermögen beschreibt die Differenz zwischen Finanzanlagen und Auslandsschulden eines Landes. Der hohe Wert für Singapur gilt als Indikator für den Wirtschaftswohlstand des Inselstaats. Weiterhin verfügt Singapur über hohe Währungsreserven. Im Jahr 2023 haben diese rund 351 Milliarden US-Dollar betragen. Im Vorjahr sind es noch 289,5 Milliarden US-Dollar gewesen.
Im Freiheitsindex erreicht Singapur mittlere Ergebnisse. In der Kategorie "Bürgerliche Rechte" erreichte Singapur 29 von 60 möglichen Indexpunkten und 19 von 40 in der Dimension "Politische Rechte" (jeweils 2022). Auch in der Pressefreiheit gehört Singapur zu den Ländern mit geringer Pressefreiheit. Im Ranking der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen kommt Singapur auf Rang 126 von 180 untersuchten Ländern im Jahr 2024. Singapur ist dafür bekannt, äußerst strenge Gesetze und Strafen zu haben. Für geringere Straftaten, die in Deutschland als Ordnungswidrigkeiten verstanden werden, gibt es teilweise hohe Geldstrafen. Für schwerere Straftaten können sogar sogenannte "Körperstrafen", wie Stockhiebe verhangen werden. Auch die Todesstrafe wird verhangen und vielfach durchgeführt, auch für Straftaten wie Drogenkonsum. Singapur ist zudem äußerst restriktiv gegen Homosexualität, wobei die Regierung im Jahr 2022 homosexuellen Geschlechtsverkehr entkriminalisierte.
Staatsgründung Singapurs
Die Gründung des Staates Singapurs geht auf einen Handelsagenten der Britischen Ostindien-Kompanie, Sir Thomas Stamford Raffles, zurück, der im Februar 1819 die damalige Kolonie begründete. Zuvor war die Insel von malaiischen Fischerfamilien bewohnt. Singapur war vor allem als Umschlaghafen für Handelsschiffe von Bedeutung, die von Europa nach China fuhren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Singapur von japanischen Truppen besetzt. Nach Ende des Krieges wurde Singapur nach Einführung des Wahlrechts zunächst eine britische Kolonie mit eigener Regierung und schließlich im Jahr 1965 unabhängig.Bevölkerungsstruktur
Die Gesamtbevölkerung in Singapur beträgt geschätzt rund 5,8 Millionen Einwohner:innen (2023). Außerdem befinden sich Ende 2023 rund 1,5 Millionen Arbeitsmigrant:innen in Singapur. Singapur ist rund 728,6 km² groß, was etwa zweimal so groß ist wie Bremen. Der Insel- und Stadtstaat ist das Land mit der drittgrößten Bevölkerungsdichte der Welt. Auf einen Quadratkilometer leben in Singapur rund 8.476 Einwohner:innen. Eine höhere Bevölkerungsdichte haben nur Monaco und Macao (jeweils 2023). Singapur ist eine ethnisch diverse Gesellschaft. Die größten ethnischen Gruppen sind Chines:innen, Malai:innen und Inder:innen. Etwa drei Viertel der Bevölkerung sind Chines:innen, rund 13,7 Malai:innen und etwa 8,9 Prozent Inder:innen (Stand: 2023). Auch sprachlich ist diese Vielfalt in Singapur widergespiegelt. Das Land hat vier Amtssprachen. Im eigenen Haushalt sprechen nach einer Volkszählung aus dem Jahr 2020 etwas weniger als die Hälfte Englisch, rund 30 Prozent Mandarin und etwas unter 10 Prozent jeweils Malaiisch oder chinesische Dialekte. Tamil ist mit rund 2,5 Prozent vertreten.Bevölkerungsentwicklung
Singapurs Bevölkerungsentwicklung war während der Corona-Pandemie 2020 rückläufig. Im Jahr 2023 ist die Bevölkerung wieder um rund 0,8 Prozent gewachsen, vermutlich durch die steigenden Migrationszahlen. Vor 2020 gab es nur leichtes Bevölkerungswachstum. Das geringe Bevölkerungswachstum in Singapur hängt unter anderem mit der niedrigen Fertilitätsrate zusammen. Singapur hat eine der niedrigsten Fertilitätsraten weltweit. Im Jahr 2023 lag sie bei etwa 0,94 Kinder je Frau. Damit liegt sie weit unter der benötigten Fertilitätsrate, um ein natürliches Bevölkerungswachstum zu ermöglichen. Das Singapurs Bevölkerung in vielen Jahren dennoch leicht wächst, hängt unter anderem mit einem hohen Migrationssaldo zusammen. Besonders in den frühen 2000er Jahren wanderten deutlich mehr Menschen nach Singapur ein als aus. Im Jahr 2022 wurde mit einer netto Zuwanderung von 214.842 Menschen ein Höhepunkt erreicht. Das Medianalter der Bevölkerung Singapurs beträgt etwa 35,1 Jahre (2023) und die Lebenserwartung bei Geburt liegt bei 83,7 Jahren (2023). Singapur ist weltweit das Land mit der achthöchsten Lebenserwartung (2023).Wirtschaft und Konjunktur
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Singapurs ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2023 liegt das BIP Singapurs bei rund 501 Milliarden US-Dollar. Seit 2009 hat sich das BIP Singapurs mehr als verdoppelt. Singapur hat zudem weltweit das fünftgrößte BIP pro Kopf im Jahr 2023, es beträgt etwa 84.734 US-Dollar. Nach dem Corona-Jahr 2020, in dem Singapurs Bruttowertschöpfung um rund 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte, hat das BIP-Wachstum im Jahr 2023 rund 1,1 Prozent betragen. Nachdem die Inflationsrate in Singapur während der Finanzkrise nach 2008 angestiegen war, lag sie zwischen 2014 und 2020 bei unter zwei Prozent. Im Jahr 2022 stieg sie auf etwa 6,1 Prozent und sank im Jahr 2023 auf rund 4,8 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote ist niedrig - im Jahr 2023 liegt sie bei rund 1,9 Prozent.Singapurs Wirtschaftsstruktur ist geprägt vom Dienstleistungssektor, der rund 72,5 Prozent der Bruttowertschöpfung des Inselstaats ausmacht. Der Industriesektor trägt etwa 22,4 Prozent zum BIP des Landes bei (jeweils 2023). Der Agrarsektor ist aufgrund der geringen Fläche Singapurs und Mangel an Ressourcen kaum ausgebaut. Im Industriesektor sind besonders Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes tätig, die in den Gewerbe- und Industriegebieten entlang der Küste ansässig sind. Singapurs Volkswirtschaft ist weitgehend privatisiert und dereguliert und dementsprechend attraktiv für internationale Unternehmen. Singapur ist daher neben der Bedeutung als Handelshub auch als einer der wichtigsten Finanzstandorte der Region bekannt.
Internationales Investment
Singapur ist eines der wichtigsten Zielländer von ausländischen Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment - FDI). Im Jahr 2023 ist Singapur das drittwichtigste Zielland von FDI, nach den USA und China gewesen. Im Jahr 2023 sind rund 160 Milliarden US-Dollar nach Singapur geflossen. Gleichzeitig flossen etwa 63 Milliarden US-Dollar an FDI aus Singapur ab. Von den FDI-Zuflüssen kommt mehr als die Hälfte des Kapitalbestands (Stand: 2022) der Finanz- und Versicherungswirtschaft zugute. Weitere Wirtschaftssektoren, die besonders von internationalen Investitionen profitieren, sind der Groß- und Einzelhandel (rund 15,7 Prozent), das produzierende Gewerbe (etwa 12,3 Prozent) sowie berufliche und administrative Dienstleistungen. Die größten Herkunftsländer von FDI in Singapur sind im Jahr 2022 die USA, die Niederlande, Japan, Taiwan und die Schweiz gewesen.Singapurs Exporte übersteigen das eigene Bruttoinlandsprodukt
Singapurs Außenhandel hat besonders seit den späten 1990er Jahren stark zugenommen. Die Exportnation verzeichnet 2023 einen Handelsbilanzüberschuss von rund 52,8 Milliarden US-Dollar.Export
- Wert der Exporte: Singapur hat im Jahr 2023 Waren im Wert von rund 476,3 Milliarden US-Dollar ausgeführt. Dieser Wert hat in vergangenen Jahren die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes überschritten. Als zentraler Knotenpunkt im Welthandel und der Rolle Singapurs als Standort für Weiterverarbeitung und Transport von Produkten fällt der Exportwert besonders hoch aus.
- Wichtigste Exportgüter: Die wichtigsten Exportgüter von Singapur sind elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (SITC 77), die einen Exportanteil von rund 29 Prozent ausmachen. Erdölprodukte (SITC 33) und Geräte für die Nachrichtentechnik (SITC 76) sind ebenfalls wichtige Exportgüter.
- Wichtigste Exportländer: Der wichtigste Partner im Export für Singapur ist China mit einem Anteil an den Gesamtausfuhren von rund 13,8 Prozent. Hongkong und Malaysia sind nach China die wichtigsten Exportpartner Singapurs.
- Wert der Importe: Singapurs Einfuhren haben im Jahr 2023 bei einem Wert von rund 423,5 Milliarden US-Dollar gelegen.
- Wichtigste Importgüter: Die wichtigsten Importgüter von Singapur sind elektrische Maschinen, Apparate und Geräte (SITC 77) mit einem Importanteil von rund 26,6 Prozent. Erdöl und Erdölerzeugnisse (SITC 33) sind die nächst wichtigen Importgüter Singapurs.
- Wichtigste Importländer: China ist das wichtigste Importland von Singapur mit einem Einfuhranteil von rund 13,9 Prozent.
Singapurs Aufstieg zu einem der Tigerstaaten Asiens
Das unabhängige Singapur hatte zunächst mit sozialen Problemen und hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. In den Folgejahren wurden Industriegebiete für die verarbeitende Industrie gebaut, um internationale Investoren anzulocken. Auch der Dienstleistungssektor wuchs und große Ölfirmen wie Shell und Esso bauten Ölraffinerien. Das Bildungssystem wurde ausgebaut und Englisch als Unterrichtssprache eingeführt. Der Hafen Singapurs entwickelte sich schnell zu einem der verkehrsreichsten der Welt und dank Vorteile im Steuersektor und geringen Regulierungen konnte Singapur ebenfalls ein wichtiger Finanzstandort werden. Singapur konnte sich somit in kürzester Zeit von einem Entwicklungsland hin zu einer Industrienation entwickeln. Der Inselstaat gehörte zu den vier Tigerstaaten, war Gründernation der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) und ist das einzige Land Asiens, das eine AAA-Bonitätswertung der großen Ratingagenturen hat. Singapur akkumulierte dadurch hohe Summen an Direktinvestitionen, Auslandsdevisen und Anlagen von Staatsfonds. Im Dezember 2023 sind die Auslandsdevisen Singapurs unter den 15 größten weltweit. Der Hafen von Singapur hat sich neben Shanghai zum zweitgrößten Hafen der Welt entwickelt. Rund 39 Millionen TEU betrug der Containerumschlag im Jahr 2023.Handelsnation Singapur
Singapur gehört sowohl im Güterhandel als auch im Handel mit Dienstleistungen zu den größten Handelsnationen der Welt. Im Bereich der Dienstleistungen ist Singapur im Jahr 2023 die achtgrößte Importnation und unter den Exportländern ebenfalls auf Rang 8 weltweit. Auch unter den größten Handelsnationen im Güterhandel ist Singapur vertreten. Unter den 20 größten Exportländern im Güterhandel belegt Singapur Rang 15 im Jahr 2023; im Importbereich auf Platz 17. Singapur profitiert von diversen bilateralen und multilateralen Handelsabkommen. Über die Mitgliedschaft in ASEAN ist Singapur bereits Teil des gemeinsamen Markts der Regionalorganisation, die nahezu 100 Prozent der Zölle zwischen den Mitgliedsstaaten betrifft. Die südostasiatische Staatenunion ist mit rund 670 Millionen Einwohner:innen größer als die Europäische Union. Neben dem Freihandel mit den anderen Mitgliedsstaaten der ASEAN, hat die Regionalorganisation zudem Freihandelszonen mit Neuseeland, China, Hongkong, Indien und Südkorea sowie ein Handelsabkommen mit Japan verhandelt. Überdies hat Singapur folgende Handelsabkommen abgeschlossen:- Freihandelsabkommen (Free Trade Agreement): China, EFTA, Europäische Union, Golf-Kooperationsrat, Südkorea, Peru, Panama, Australien, Costa Rica, Jordanien, Sri Lanka, Türkei, Großbritannien, USA
- Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) der ASEAN mit China, Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea
- Weitere bilaterale Abkommen mit Indien, Neuseeland und Japan über wirtschaftliche Zusammenarbeit
- Transpazifische Partnerschaft: Singapur ratifizierte 2018 mit Mexiko, Japan, Neuseeland, Kanada und Australien das Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership, dass Handelsbarrieren und Zölle reduziert. Dieses wurde als Nachfolgeabkommen des TPP initiiert, nachdem die USA sich unter Präsident Trump sich aus dem ursprünglichen Abkommen zurückgezogen hatten.
Staatsfinanzen - das Zusammenspiel von Schulden und Auslandsvermögen
Seit den 1990er Jahren erzielt Singapur einen Staatsüberschuss, der in den meisten Jahren zwischen einem und rund acht Prozent betragen hat. Nachdem das südostasiatische Land im Corona-Jahr 2020 ein Haushaltsdefizit von etwa 6,7 Prozent verzeichnete, konnte Singapur im Jahr 2023 einen Überschuss von rund 3,6 Prozent erzielen. In Relation zum eigenen Bruttoinlandsprodukt hat Singapur hohe Militärausgaben. Im Jahr 2023 gab Singapur etwa 2,7 Prozent seines BIP für das Militär aus. Historisch gesehen war das Militär ein wichtiger Sicherheitsgarant des kleinen Stadtstaates. Die Streitkräfte Singapurs sind eng in der Gesellschaft verankert. Nach dem Rückzug der britischen Truppen im Jahr 1971 wurden die Streitkräfte Singapurs durch Mitglieder der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) gegründet und ausgebildet.Die Staatsverschuldung in Singapur ist, gemessen an der Relation zum BIP, sehr hoch. Im Jahr 2023 hat die Staatsverschuldung etwa 162,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit ist Singapur auf Rang 4 der 10 Ländern mit der höchsten Staatsverschuldung weltweit im Jahr 2023. Dennoch ist Singapur ein Nettokreditor und Staatsanleihen aus Singapur genießen die bestmögliche Bewertung. Dies liegt unter anderem am hohen Nettoauslandsvermögen von Singapur. Dieses beträgt im Jahr 2023 etwa 1,1 Billionen US-Dollar. Das Nettoauslandsvermögen beschreibt die Differenz zwischen Finanzanlagen und Auslandsschulden eines Landes. Der hohe Wert für Singapur gilt als Indikator für den Wirtschaftswohlstand des Inselstaats. Weiterhin verfügt Singapur über hohe Währungsreserven. Im Jahr 2023 haben diese rund 351 Milliarden US-Dollar betragen. Im Vorjahr sind es noch 289,5 Milliarden US-Dollar gewesen.
Rechtsstaatlichkeit und Soziales
Der Bertelsmann Transformationsindex stuft Singapur im Jahr 2024 als entwickelte Marktwirtschaft ein. Im Demokratie-Status Index wird Singapur als gemäßigte Autokratie eingestuft, an der Grenze zu einer stark defekten Demokratie. Singapur ist zwar eine parlamentarische Republik nach Westminster-Vorbild, jedoch wurde das Land seit der Unabhängigkeit von der People's Action Party (PAP) regiert. Seit 1993 wird der Präsident alle sechs Jahre vom Volk gewählt, jedoch fielen die Wahlen 1999 und 2005 aufgrund mangelnder, von der Wahlkommission akzeptierter, Gegenkandidat:innen aus. Seit 2017 ist Halimah Yacob Präsident, der ohne Gegenkandidat:in ohne Wahl zum Präsidenten ernannt wurde. Der Präsident hat weitreichende Vetorechte und ernennt oberste Richter. Singapurs ist jedoch eines der Länder mit der geringsten Korruption weltweit. Im Corruptions Perceptions Index (CPI) 2023 ist Singapur auf Rang 5 weltweit der Länder mit dem geringsten Ausmaß an Korruption.Im Freiheitsindex erreicht Singapur mittlere Ergebnisse. In der Kategorie "Bürgerliche Rechte" erreichte Singapur 29 von 60 möglichen Indexpunkten und 19 von 40 in der Dimension "Politische Rechte" (jeweils 2022). Auch in der Pressefreiheit gehört Singapur zu den Ländern mit geringer Pressefreiheit. Im Ranking der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen kommt Singapur auf Rang 126 von 180 untersuchten Ländern im Jahr 2024. Singapur ist dafür bekannt, äußerst strenge Gesetze und Strafen zu haben. Für geringere Straftaten, die in Deutschland als Ordnungswidrigkeiten verstanden werden, gibt es teilweise hohe Geldstrafen. Für schwerere Straftaten können sogar sogenannte "Körperstrafen", wie Stockhiebe verhangen werden. Auch die Todesstrafe wird verhangen und vielfach durchgeführt, auch für Straftaten wie Drogenkonsum. Singapur ist zudem äußerst restriktiv gegen Homosexualität, wobei die Regierung im Jahr 2022 homosexuellen Geschlechtsverkehr entkriminalisierte.
