Im Jahr 2023 hat ASEAN zehn Mitgliedstaaten. Neben den fünf Gründerstaaten ist der Kleinstaat Brunei im Jahr 1984 beigetreten. Nach Ende des Kalten Kriegs traten dann Vietnam, Laos, Myanmar und Kambodscha der Organisation bei. Im Jahr 2006 hat darüber hinaus Osttimor (Timor-Leste) einen Mitgliedantrag gestellt, der bis dato noch unbeantwortet ist. Papua-Neuguinea hat zudem einen Beobachterstatus. Die Mitglieder kommen in regelmäßigen Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter und auf Ministerialebene zusammen. Der Hauptsitz der Organisation mit dem ASEAN Secretariat ist in Jakarta, Indonesien.
Von den ASEAN-Mitgliedstaaten ist Indonesien das der Fläche nach größte Land. Mit rund 1,9 Millionen Quadratkilometern Landesfläche ist Indonesien etwa dreimal so groß wie das nächstgrößte Land Myanmar. Am kleinsten sind der Stadtstaat Singapur mit rund 719 Quadratkilometer Fläche sowie Brunei mit einer Gesamtfläche von 5.765 Quadratkilometern. Die größten Städte der ASEAN-Region sind vor allem Hauptstädte. Manila, die Hauptstadt der Philippinen ist mit geschätzt 14,4 Millionen Einwohner:innen die größte Stadt in ASEAN. Jakarta und Bangkok sind die nächstgrößten Städte (alle 2022).
ASEAN ist politisch und gesellschaftlich divers, was ein zentrales Merkmal der Organisation ist. Das Kernprinzip in der Entscheidungsfindung ist das Konsensprinzip. Allerdings führt dies häufiger zu Problemen in eben der Entscheidungsfindung, beispielsweise bei intraregionalen Konflikten, wie gegenwärtig der Situation in Myanmar, das seit dem Militärputsch 2021 von einer Junta regiert wird. Die ASEAN-Mitgliedstaaten haben unterschiedliche politische Systeme. Indonesien, Malaysia und die Philippinen sind Demokratien, in Laos und Vietnam herrschen kommunistische Einparteienstaaten, Myanmar wird seit 2021 von einer Militärjunta regiert, Brunei ist eine absolute Monarchie, Kambodscha und Thailand dagegen konstitutionelle Monarchien.
Der Human Development Index (HDI) bewertet im Jahr 2021 Singapur, Brunei und Malaysia als Länder mit einer sehr hohen menschlichen Entwicklung. Dabei wird der wirtschaftliche Wohlstand, die Lebenserwartung und auch Bildung berücksichtigt. Singapur ist weltweit auf Rang 12 der Länder mit dem höchsten HDI Indexwert. Danach werden Thailand, Indonesien und Vietnam als Länder mit einem hohen Entwicklungsstand bewertet, die Philippinen, Laos, Kambodscha und Myanmar haben einen mittleren Entwicklungsstand laut dem HDI.
Die ASEAN-Region ist auch religiös divers geprägt. Die westlichen Mitglieder sind religiös buddhistisch geprägt, die Philippinen nach der Kolonialzeit eher katholisch. Indonesien, Brunei und Malaysia dagegen sind primär muslimisch, Indonesien ist sogar das größte muslimische Land der Welt. In Südostasien gibt es insgesamt rund 1.200 individuelle Sprachen, die sich grob in fünf Sprachgruppen einteilen lassen, von austronesischen Sprachen bis zu sino-tibetischen. Malaiisch und Indonesisch sind die südostasiatischen Sprachen mit den meisten Sprecher:innen in der Region. Zusätzlich hat aber auch Englisch einen wichtigen Anteil in den meisten Mitgliedstaaten und ist Arbeitssprache in vielen der ASEAN-Staaten. Auch Französisch und Portugiesisch sind noch weit verbreitet.
Bevölkerung und Demografie in der ASEAN-Region
Die Gesamtbevölkerung in den zehn ASEAN-Mitgliedstaaten beträgt etwa 680 Millionen Einwohner:innen im Jahr 2022. Das bei weitem bevölkerungsreichste Land ist Indonesien. Mit einer Bevölkerung von rund 275,5 Millionen Einwohner:innen leben etwa 40 Prozent der Bevölkerung ASEANs in Indonesien. Die Philippinen und Vietnam sind die nächstgrößten Länder mit etwa 115,5 und 98,2 Millionen Menschen. Die wenigsten Menschen leben in Brunei (ca. 450.000) und im Stadtstaat Singapur (rund 6 Millionen). Von den Mitgliedstaaten sind Brunei und Malaysia städtisch geprägt, mit einer Urbanisierungsrate von fast 80 Prozent. Dagegen leben in Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam nur 30 bis 40 Prozent der Menschen in Städten.Bevölkerungsentwicklung in ASEAN ist stabil, aber nicht in allen Ländern
Ähnlich wie in anderen Weltregionen verlangsamt sich das Bevölkerungswachstum in Asien. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum in ASEAN beträgt etwa 0,8 Prozent im Jahr 2021. Bis 2018 verzeichnete die Region ein durchschnittliches Wachstum von rund 1,3 Prozent. Die Bevölkerungsentwicklung in den Mitgliedstaaten ist jedoch stark unterschiedlich. Die Bevölkerung der Philippinen wächst im Jahr 2022 geschätzt um etwa 1,55 Prozent, der höchste Wert der Region. Auch Laos, Kambodscha und Malaysia haben ein hohes Wachstum von über einem Prozent. Die Bevölkerungsentwicklung in Indonesien und Vietnam ist kontinuierlich, auch wenn sie in diesen Ländern etwas langsamer verläuft. Verlangsamt hat sich das Bevölkerungswachstum vor allem in Thailand und Singapur. Das liegt unter anderem an der stark gesunkenen Fertilitätsrate in den ASEAN-Mitgliedstaaten. In Thailand ist die Fertilitätsrate auf 1,32 Kinder je Frau (Stand: 2022) gesunken. Das hat einen merklichen Effekt auf die Bevölkerungsentwicklung in Thailand, die in den kommenden Jahren laut Prognosen zurückgehen soll. In Singapur ist die Fertilitätsrate mit 1,04 Kindern je Frau noch geringer und ein Bevölkerungswachstum kann nur durch Migration ausgeglichen werden. Der Großteil der ASEAN-Staaten kann jedoch alleine durch die Geburtenrate ein natürliches Bevölkerungswachstum ermöglichen. Jedoch liegt der Migrationssaldo der Region im negativen. Das Bevölkerungswachstum der Region ist somit durch hohe Fertilitätsraten unterstützt.Betrachtet man die Altersstruktur in den einzelnen ASEAN-Ländern ergibt sich ein ähnliches Bild, wie bei der Bevölkerungsentwicklung. Im Jahr 2021 ist der Anteil der älteren Menschen (65+ Jahre) in den meisten Ländern gering. Am niedrigsten ist der Anteil in Laos (4,6 Prozent), in den meisten anderen Ländern zwischen sechs und sieben Prozent. In Vietnam ist die Bevölkerung etwas älter. Die Ausnahmen sind jedoch wieder Singapur und Thailand. In Singapur sind 16 Prozent der ansässigen Bevölkerung über 65 Jahre alt, in Thailand sind es rund 12,3 Prozent. Das ist noch etwas weniger als der EU-Durchschnitt der Altersstruktur, der bei rund 21 Prozent liegt. Der Anteil der jungen Menschen ist in diesen Ländern besonders niedrig. Auch das Durchschnittsalter ist in Thailand und Singapur mit über 50 Jahren deutlich höher als in den anderen ASEAN-Ländern, in denen er zwischen 30 und 40 Jahren liegt. Die Philippinen sind mit einem Durchschnittsalter (Altersmedian) von 31,8 Jahren am jüngsten.
Wirtschaftliche Entwicklung in den ASEAN-Ländern
Im Jahr 2021 beträgt das Gesamtbruttoinlandsprodukt (BIP) von ASEAN rund 3,3 Billionen US-Dollar. Etwa ein Drittel davon geht alleine auf Indonesien zurück. Thailand hat mit etwa 505 Milliarden US-Dollar das nächstgroße BIP. Die Philippinen, Singapur, Vietnam und Malaysia haben eine Wirtschaftsleistung von 360 bis 400 Milliarden US-Dollar. Schlusslichter sind Brunei, Kambodscha, Laos und Myanmar. Bis 2027 soll das gesamte BIP der Region auf über 5 Billionen US-Dollar steigen. Während der Corona-Pandemie ging das BIP in vielen Mitgliedstaaten zurück. Daher konnten 2021 viele ASEAN-Staaten teilweise hohe Wachstumsraten verzeichnet werden. Bis 2027 wird aber in vielen ASEAN-Staaten hohe Wachstumsraten prognostiziert. Besonders Vietnam, die Philippinen, Indonesien und Kambodscha sollen laut Prognosen des IMF um über fünf Prozent jährlich wachsen. Das durchschnittliche BIP-Wachstum in ASEAN beträgt im Jahr 2021 rund 3,4 Prozent. Zwischen 2004 und 2018 wurden jährliche Wachstumsraten von fünf bis sieben Prozent erzielt. Das BIP von ASEAN ist derzeit etwa so groß, wie das BIP von Großbritannien oder Indien. Am kaufkraftbereinigten globalen BIP hat ASEAN einen Anteil von etwa 6,2 Prozent.Das durchschnittliche pro-Kopf BIP ist in den letzten Jahren auch stark angewachsen. Zwischen 2009 und 2021 hat sich das BIP pro-Kopf in ASEAN fast verdoppelt und beträgt rund 5.024 US-Dollar. Das ist noch niedriger als das pro-Kopf BIP in den meisten der Industrie- und Schwellenländer. G20-Mitglied Indonesiens BIP pro-Kopf ist innerhalb der G20 niedrig und lediglich höher als das Indiens. Betrachtet man das BIP pro-Kopf der individuellen ASEAN-Staaten ergibt sich ein starker Kontrast. Die kleinen Länder Brunei und Singapur haben ein sehr hohes pro-Kopf BIP, Singapurs beträgt rund 72.794 US-Dollar im Jahr 2021. In Myanmar liegt es jedoch bei nur etwa 1.216 US-Dollar.
Die Inflationsraten in den ASEAN-Staaten liegen zwischen einem und vier Prozent im Jahr 2021. Am höchsten liegt sie in den Philippinen, Laos und Myanmar; am niedrigsten in Thailand, Indonesien und Brunei. Im Jahr 2022 werden Teuerungsraten durch den Ukraine-Krieg und die globale Wirtschaftslage in den meisten Staaten vermutlich stark ansteigen. Die Arbeitslosenquoten in den ASEAN-Staaten ist gering und liegt zwischen zwei und vier Prozent. Lediglich Bruneis Arbeitslosenquote liegt im Jahr 2022 bei rund 7,4 Prozent.
Wirtschaftsstruktur
In neun von zehn ASEAN-Ländern hat der Dienstleistungssektor den größten Anteil am BIP der Staaten. In Brunei hat dagegen der Landwirtschaftssektor den größten Anteil am BIP. Die Monarchie Brunei ist zu großen Teilen vom Rohstoffhandel geprägt. Zwischen den einzelnen Ländern lassen sich dennoch Unterschiede feststellen. In Myanmar, Laos, Indonesien und Kambodscha hat der Landwirtschaftssektor einen Anteil von über 20 Prozent am BIP. Thailand, Vietnam, Myanmar und Kambodscha haben zudem einen ausgeprägten Industriesektor, der etwa ein Drittel zum BIP der Länder beiträgt (Alle Stand: 2021). Der Dienstleistungssektor ist in Singapur und den Philippinen besonders ausgeprägt. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Erwerbstätigenverteilung in den ASEAN-Staaten. Der Landwirtschaftssektor hat eine besondere Bedeutung für die Arbeitsmärkte in Laos und Myanmar, wo fast die Hälfte der Erwerbstätigen im Bereich Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft arbeiten. Auch der Groß- und Einzelhandel beschäftigt in allen Mitgliedstaaten einen größeren Anteil von über 20 Prozent der Erwerbstätigen.Eine größerer Bestandteil der Volkswirtschaften der ASEAN-Länder sind Rücküberweisungen. ASEAN als Region hat einen negativen Migrationssaldo über Jahre. Einige der Staaten haben große Diaspora im Ausland. Besonders auf die Philippinen und Vietnam trifft dies zu. Im Jahr 2021 haben Rücküberweisungen an die Philippinen einen Anteil von etwa 9,3 Prozent vom BIP des Inselstaates. Vietnam bekommt mit etwa 4,9 Prozent den nächstgroßen Anteil an Rücküberweisungen aus dem Ausland. Auch der Anteil der Rücküberweisungen am BIP von Kambodscha, Myanmar und Thailand ist wichtig für deren Volkswirtschaften.
Handelsbeziehungen und Außenhandel
Das Gesamthandelsvolumen im Warenhandel von ASEAN ist im Jahr 2021 stark angestiegen. Mit rund 3,3 Billionen US-Dollar liegt das Handelsvolumen im Jahr 2021 um rund 680 Milliarden US-Dollar höher als noch im Vorjahr. Dabei liegen die Exporte leicht höher als die Importe, der Handelsbilanzüberschuss beträgt etwa 99,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Der größte Teil des Außenhandels von ASEAN ist dabei intra-regionaler Handel, der im Jahr 2021 etwa 21,3 Prozent des Gesamtaußenhandels ausmacht. China ist mit einem Anteil von etwa 20 Prozent der nächstwichtige Handelspartner gemessen am gesamten Außenhandel. Im Exporthandel beträgt der Anteil des intra-regionalen Handels rund 21,7 Prozent. Die wichtigsten Exportländer außerhalb Südostasiens sind China und die USA. China ist allerdings das wichtigste Importland von ASEAN. Die EU hat insgesamt einen Anteil von sieben bis acht Prozent am Außenhandel mit Waren. Das entspricht etwa der Bedeutung von Japan oder Südkorea für ASEAN. Seit den frühen 2000er Jahren hat sich besonders der Anteil Chinas am Handelsfluss von ASEAN erhöht. Auch der intra-regionale Handel ist deutlich angestiegen. Die wichtigsten Exportgüter sowie Importgüter von ASEAN sind mit etwa 20,4 Prozent Exportanteil elektrische Maschinen, Apparate und Geräte sowie elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77).Staatsfinanzen und Verteidigung
Die einzelnen ASEAN-Staaten weisen starke Unterschiede in der Staatsverschuldung auf. Während in Singapur die Staatsverschuldung rund 160 Prozent des BIP beträgt, ist Brunei kaum verschuldet. Relativ gering verschuldet sind dabei Kambodscha (rund 36 Prozent), Vietnam (etwa 40 Prozent) und Indonesien (rund 41 Prozent des BIP).Bei den Militärausgaben liegt Singapur vorne. Der Stadtstaat gibt im Jahr 2021 etwa 11,1 Milliarden US-Dollar für Verteidigung aus. Indonesien kommt mit rund 8,3 Milliarden US-Dollar auf Rang 2 der Liste der ASEAN-Staaten nach den gesamten Militärausgaben im Jahr 2021. Betrachtet man die Militärausgaben ASEANs anteilig am BIP der einzelnen Länder kommt der größte Anteil auf Myanmar zu (rund 3,3 Prozent des BIP). Brunei und Singapur geben den nächstgrößten Anteil des BIP für Verteidigung aus. Den geringsten Anteil mit lediglich etwa 0,2 Prozent gibt Laos für Verteidigung aus. Die mächtigste Armee laut dem Global Firepower Index hat dabei Indonesien. Mit einem Indexwert von 0,22 ist Indonesien auch auf Rang 13 der stärksten militärischen Mächte weltweit. Dabei fließt unter anderem die Armeegröße von Indonesien, aber auch die finanzielle und wirtschaftliche Macht sowie die wichtigen Kohleressourcen des Landes mit in die Bewertung ein. Die größte Armee der Region und neuntgrößte weltweit hat Vietnam mit etwa 470.000 aktiven Soldat:innen.
Ausländische Direktinvestitionen (FDI)
Die ASEAN-Region bezieht seit Jahren immer größere Summen an Direktinvestitionen. Die Organisation fördert dies durch das ASEAN Investment Area (AIA). Der Kapitalbestand an Direktinvestitionen im Jahr 2021 beträgt etwa 3,1 Billionen US-Dollar, etwa doppelt so viel wie zehn Jahre vorher. Im Jahr 2021 alleine beträgt der Zufluss an Direktinvestitionen in ASEAN etwa 179 Milliarden US-Dollar, wovon mehr als die Hälfte in das Finanzzentrum Singapur ging. Das Herkunftsland mit dem größten Anteil an FDI im Jahr 2021 sind die USA mit einem Anteil von etwa 22,5 Prozent. Die nächstgrößten Investoren sind die EU (14,8 Prozent) und ASEAN selbst (13,1 Prozent).China investiert bereits länger viel in der Region. Im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative investiert China gezielt in viele der ASEAN-Länder. Im Jahr 2021 sind die sechs größten Empfängerländern von chinesischer FDI entlang der Seidenstraße allesamt ASEAN-Mitglieder. Singapur und Indonesien erhalten dabei die größten Investitionssummen.
Rechtsstaatlichkeit und Soziales
Die ASEAN-Staaten haben unterschiedliche Regierungsformen von Monarchien zu Demokratien. Der Bertelsmann Transformationsindex (BTI) bewertet fünf der zehn ASEAN-Staaten als harte Autokratien. Unter den untersuchten Mitgliedstaaten hat Indonesien mit einem Indexwert von 6,35 den besten Wert und gilt damit als defekte Demokratie. Die Mehrheit der Staaten ist jedoch autokratisch geprägt. In Thailand hat sich der Demokratieindex seit dem Militärputsch 2014 deutlich verschlechtert, auch die Situation der Demokratie in den Philippinen verschlechtert sich seit Jahren durch vermehrten Einfluss auf Wahlen durch Kampagnen in Sozialen Medien. Im Index der Marktwirtschaft hat Singapur den besten Wert und gilt als einziges ASEAN-Land als entwickelte Marktwirtschaft. Die meisten ASEAN-Länder sind Marktwirtschaften mit Funktionsdefiziten, lediglich Kambodscha, Laos und Myanmar sind laut dem BTI 2022 schlecht funktionierende Marktwirtschaften. Singapur schneidet auch im Governance-Index des BTI am besten ab.Der Fragile States Index bewertet staatliche Fragilität und gibt Warnstufen aus. Singapur hat im FSI 2022 den besten Wert und gilt als "sustainable". Die meisten ASEAN-Staaten haben ein geringes Risiko und gelten als stabil. Lediglich für Myanmar wird mit "high alert" eine der höchsten Warnstufen ausgesprochen.
Der Freiheitsindex bewertet bürgerliche und politische Rechte weltweit. Den besten Wert im Freedom in the World Index 2023 hat Indonesien. Indonesien gilt dabei als "teilweise frei", wie auch die Philippinen, Malaysia und Singapur. Alle anderen Mitgliedstaaten werden im FIW Index 2023 als "nicht frei" kategorisiert. Auch die Lage der Pressefreiheit in ASEAN ist laut Reporter ohne Grenzen nicht gut. In allen zehn Mitgliedstaaten entweder "schwierig" oder "sehr ernst".
Politik und Umfragen - ASEANs Sicht auf den Ukraine-Krieg
Befragte einer Studie in den ASEAN-Ländern sehen die wirtschaftliche Lage und den Klimawandel als größte Herausforderungen für die Region. Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Rezession wird dabei kurz vor dem Klimawandel am meisten genannt. Auch militärische Spannungen werden als eine der größten Herausforderungen für ASEAN genannt. Weniger Bedeutung als noch im Vorjahr hat die Corona-Pandemie.Etwa 48 Prozent der Befragten im Jahr 2023 sind "sehr besorgt" angesichts der russischen Invasion der Ukraine. Weitere 35 Prozent sind etwas besorgt. Die Befragten in den ASEAN-Ländern sehen den Ukraine-Krieg mehrheitlich als besorgniserregend. Dabei sehen fast 60 Prozent die daraus resultierende Erhöhung von Energie- und Lebensmittelpreisen als besonders schwerwiegend. Doch auch die Gefahr für die Stellung staatlicher Souveränität wird als gefährlich wahrgenommen.