Die Technologien finden überwiegend in den Bereichen E-Commerce, Mobile Payment, Crowdlending, -investing, -funding sowie Business Intelligence Anwendung. Mobile Payment umfasst alle Formen der mobilen bargeldlosen Bezahlung. Im Jahr 2014 konnten in Deutschland rund 31 alternative Online-Finanzierungsplattformen verzeichnet werden. Diese wiesen ein Marktvolumen von rund 140 Millionen Euro auf. Crowdlending bezeichnet über das Internet vermittelte Kredite, die von mehreren Privatpersonen an andere Privatpersonen oder Unternehmen vergeben werden. Crowdfunding und Crowdinvesting sind Finanzierungsmöglichkeiten, um für Projekte und Existenzgründungen Kapital zu sammeln bzw. Kapital in aussichtsreiche Projekte zu investieren. Das Gesamtvolumen des von 2011 bis 2015 durch Crowdfunding eingesammelten Kapitals in Deutschland liegt bei rund 18,7 Millionen Euro. Im selben Zeitraum wurden durch das Crowdinvesting rund 41 Millionen Euro generiert. Business Intelligence bezeichnet Verfahren und Prozesse zur systematischen Analyse von Daten in elektrischer Form.
Der Fortschritt in der Elektroindustrie sowie die verstärkte Verbreitung von mobilen Endgeräten mit Internetverbindung wie Smartphones, Laptops und Tablets, fördern das Wachstum des Fintech-Marktes. Durch die technischen Möglichkeiten ist es besonders im Bankengeschäft zu einem Wandel vom klassischen hin zum modernen onlinebasierten Banking gekommen. Allein in Deutschland existierten im Jahr 2013 rund 54,3 Millionen Online-Girokonten. Umfragen zeigen, dass die Tendenz zur Bereitschaft Online-Banking zu nutzen, steigend ist. Außerdem erfreuen sich Mobile Payment Anwendungen wie beispielsweise Paypal oder Bitcoin steigender Beliebtheit.
Im Vergleich zum internationalen Fintech-Markt liegt Deutschland deutlich hinter den beiden führenden Ländern USA und dem Vereinigten Königreich zurück. Allein der US-amerikanische Fintech-Markt hält einen Anteil von 60 Prozent am Gesamtmarkt. Das Volumen der weltweiten Investitionen in Fintech-Unternehmen lag im Jahr 2013 bei rund 3 Milliarden US-Dollar und soll sich bis zum Jahr 2018 auf rund 8 Milliarden US-Dollar ausdehnen.
In Deutschland kommen die meisten Finanztechnologien aus den Städten Berlin, Frankfurt, München, Köln, Düsseldorf und Hamburg. Bekannte Unternehmen sind hier der Mobile Payment Anbieter Payleven, die Crowdlending-Plattform Auxmoney sowie die Direktbank Fidor Bank. Zu den drei Unternehmen mit den weltweit größten Investitionen gehören die Credit Karma, Square und Stripe, mit einer Investitionshöhe von jeweils 150 Millionen US-Dollar.
Gemäß einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2016 haben etwa 76 Prozent der Deutschen noch nie etwas von dem Begriff „Fintech“ gehört. Online-Vergleichsportale für Kredite, wie zum Beispiel smava oder FINANZCHECK.de zählen hierbei noch zu den bekannteren Anbietern alternativer Finanzdienste. Aber gerade die junge Generation zwischen 18 und 29 Jahren kann sich gut vorstellen, zukünftig beispielsweise ihre Bankgeschäfte über das Smartphone abzuwickeln oder bargeldlos an der Kasse mobil zu bezahlen. Etwa ein Fünftel der Deutschen dieser Altersgruppe zahlt bereits heute mehr oder minder regelmäßig bargeldlos mit dem Smartphone oder Tablet. Wohingegen die ältere Generation ab 50 Jahren Mobile Payment-Angeboten eher skeptisch gegenübersteht, bzw. die Möglichkeit unterwegs einfach mit dem Mobiltelefon bezahlen zu können als eher unattraktiv empfindet.